Heckler & Koch schließt 2009 mit Plus ab. Waffenhersteller steigert Nettogewinn um 37 Prozent. Dies ist dadurch begründet, dass H&K-Hauptgesellschafter Andreas Heeschen im April 2009 das ausgegliederte Geschäft mit privaten US-Waffenkäufern wieder in die Stammfirma eingebracht hatte.
Heckler & Koch (H&K) ist 2009 erneut größer und ertragskräftiger geworden. Der Umsatz von Europas führendem Gewehr- und Pistolenhersteller stieg auf vergleichbarer Basis um knapp 17 Prozent auf 234,7 Mio. Euro. Der Nettogewinn wuchs um 37 Prozent auf 17 Mio. Euro. Dies geht aus der Financial Times Deutschland (Montagsausgabe) vorliegenden Unterlagen zum Jahresabschluss hervor.
Tatsächlich lag der Umsatzzuwachs bei dem deutschen Waffenhersteller sogar bei 26 Prozent. Dies ist dadurch begründet, dass H&K-Hauptgesellschafter Andreas Heeschen im April 2009 das ausgegliederte Geschäft mit privaten US-Waffenkäufern wieder in die Stammfirma eingebracht hatte. Das US-Privatgeschäft wurde seit 2004 getrennt geführt, weil Schadenersatzklagen aus dem Waffeneinsatz befürchtet wurden.
Das verschwiegene Unternehmen mit Sitz in Oberndorf macht keine Angaben über die Stückzahlen der gelieferten Waffen. Hauptgesellschafter Heeschen hat derzeit mehrere Probleme zu lösen. So läuft im Juli 2011 bei dem Waffenhersteller eine hochverzinsliche Anleihe über 120 Mio. Euro aus, die zurückbezahlt werden muss. H&K stehe in „positiven Gesprächen mit Banken und Finanzinstitutionen über eine Refinanzierung“, heißt es offiziell bei der Firma. Zudem ist Heeschen in den USA in einen Rechtsstreit mit Hedge-Fonds als Kreditgeber für ein Spezialdarlehen verwickelt.
Einige Hedge-Fonds verlangen die vorzeitige, sofortige Rückzahlung und nicht erst beim Auslauf des Vertrags 2013. Sie werfen Heeschen vor, Millionenbeträge für persönliche Zwecke verwendet zu haben. Heeschen bestreitet dies vehement. Er sieht in den Klagen vielmehr den Versuch wirtschaftlich angeschlagener Hedge-Fonds, Zugriff auf den ertragsstarken Waffenhersteller H&K zu bekommen. Der Streit zwischen Heeschen und den Hedge-Fonds betrifft die Mutterfirma H&K Beteiligungs-GmbH und nicht das eigentliche operative Geschäft der Stammfirma in Oberndorf. Das operative Geschäft ist aber als Sicherheit bei dem Spezialdarlehen (PIK) hinterlegt, bei dem bis zum Ablauf im April 2013 weder Zinsen noch Tilgung bezahlt werden müssen.