In den vergangenen Wochen hatte man das Gefühl, dass der Aktienmarkt einen verspäteten Winterschlaf absolvieren würde: Es ging seitwärts, das Volumen war weg, Extrema wurden nicht registriert. Diese Periode wurde am Freitag mit Blitz und Donner beendet: Ein Hindenburg-Omen formte sich, es wurde ein Tag mit 90%-Abwärtsvolumen registriert und die Volatilität schoss um mehr als 25 Prozent nach oben.
Ein Hindenburg-Omen trat zuletzt am 8. November vergangenen Jahres auf. Damals wurden zwischen dem 1. und 8. November an fünf von sechs Handelstagen Hindenburg-Omen registriert. Für die Aktienmärkte bedeutete diese Serie ein negatives Vorzeichen. Vor gut einem Jahr haben wir in einer Wochenend-Kolumne das Hindenburg-Omen ausführlich erläutert: http://tinyurl.com/5u86xj
Bisher steht das gestrige Signal allein. Wichtig erscheint zu erwähnen, dass das Auftreten einer Serie von Hindenburg-Omen die Wahrscheinlichkeit für eine Abwärtsbewegung an den Aktienmärkten signifikant erhöht. Ein einzelnes Signal wie aktuell kann, muss aber nicht relevant sein. Sollte der Aktienmarkt in der kommenden Woche weiter fallen, ist die Chance auf weitere Hindenburg-Omen gering. Die Bedingung, dass der NYSE-10-Wochen-GD steigt, kann dann nicht mehr erfüllt werden.
Am Freitag betrug das Abwärtsvolumen an der NYSE 92,2 Prozent vom Gesamtvolumen. Solche Tage sind signifikant, da sie häufig eine Kapitulationsbewegung anzeigen.
Seit Beginn der Finanzkrise (Juni 2007) wurden 22 solcher Tage registriert. Zum Vergleich: In den Jahren 1990 bis 1999 traten insgesamt 24 Tage mit 90% Abwärtsvolumen auf. Dies zeigt, dass die Bereitschaft, die Strategie über den Haufen zu werfen und zu kapitulieren, stark gewachsen ist. Dies mag mit dem Wachstum der Hedgefonds und der Modeerscheinung der Long-/Short-Strategien zusammenhängen. Die Fonds-Politik der ruhigen Hand ist in den 90er Jahren auf der Strecke geblieben. Hektisches Hin- und Her macht Taschen leer. Am Freitag kam es im S&P 500 zu einem Vola-Sprung. Die implizierte Volatilität auf den S&P 500 stieg um 26,5 Prozent.
In der aktuellen Dekade wurde ein solcher Vola-Sprung bisher sechsmal registriert, davon fünfmal seit dem Jahr 2006. Interessant ist, dass der Vola-Sprung in drei Fällen - einschließlich des aktuellen - an einem niedrigeren Hoch zustande kam (grüne Pfeile obiger Chart). Folgt der aktuelle Verlauf seinen beiden Vorgängern, so wäre eine Fortsetzung der Abwärts- und Kapitulationsbewegung in den kommenden Tagen zu erwarten. Dafür spricht auch eine relativ geringe Put-Call-Ratio. Diese zeigt an, dass die Absicherungen noch nicht hochgefahren wurden. Verfolgen Sie unsere Indikatoren - einschließlich der hier gezeigten - in unserem Aboraum. Robert Rethfeld |
Wellenreiter Boersenausblick
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