Handelsblatt-Business-Monitor: Deutsche Unternehmer strotzen vor Zuversicht. 60 Prozent sagen, auch die Geschäfte ihres eigenen Unternehmens seien bislang besser gelaufen, als sie das noch vor sechs Monaten angenommen hätten.
Fast drei Viertel aller Führungskräfte in Deutschland geben an, die Konjunktur habe sich „besser“ als zu Jahresbeginn von ihnen erwartet entwickelt, und 60 Prozent sagen, auch die Geschäfte ihres eigenen Unternehmens seien bislang besser gelaufen, als sie das noch vor sechs Monaten angenommen hätten. Das zeigt der Handelsblatt Business-Monitor (Montagausgabe), eine exklusive Repräsentativ-Umfrage im Auftrag dieser Zeitung und der Unternehmensberatung Droege & Comp.
Für den aktuellen Handelsblatt Business-Monitor International haben das Marktforschungsinstitut Psephos und die Innofact AG insgesamt knapp 1.200 europäische Manager aus Firmen mit mehr als 500 Beschäftigten befragt.
„Im Unternehmenssektor, vor allem in der Industrie, hat es erhebliche positive Überraschungen gegeben“, bestätigt Morgan-Stanley-Ökonomin Elga Bartsch. Insbesondere die Produktionserwartungen seien von der tatsächlichen Produktion weit übertroffen worden. Die deutsche Wirtschaft steuere „volle Kraft voraus“.
Offenbar vertrauen auch die Manager darauf, dass die bisherige Entwicklung kein Strohfeuer ist. Das lässt sich nicht nur an ihren hohen Erwartungen ablesen: 54 Prozent der befragten Manager gehen davon aus, dass sich die Konjunktur 2011 besser entwickeln wird als 2010. 58 Prozent erwarten, dass das Geschäft der eigenen Firma noch besser läuft. Auch die konkreten Investitions- und Beschäftigungspläne zeigen, dass die große Zuversicht nicht nur eine momentane Stimmung ist.
Die deutschen Topmanager wollen überwiegend ihre Investitionen und die Zahl ihrer Mitarbeiter auf dem bisherigen Niveau lassen. Anders als die meisten ihrer europäischen Kollegen haben obendrein mehr deutsche Manager vor, ihre Investitionen zu erhöhen (30 Prozent) als zu verringern (13 Prozent). Auch die Beschäftigungspläne lassen hoffen: Zwar wollen 19 Prozent ihre Mitarbeiterzahl reduzieren, mit 22 Prozent will aber ein größerer Teil weitere Beschäftigte einstellen.