DFB protestiert gegen Atomlobby-Werbung mit Fußballmotiven. Der Chef des Deutschen Atomforums, Ralf Güldner, weigert sich, eine von Zwanziger geforderte Unterlassungsverpflichtungserklärung zu unterschreiben.
Theo Zwanziger, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), ist mit dem Versuch vorerst gescheitert, der deutschen Kernkraftlobby die Werbung mit Fußballmotiven zu untersagen. Der Chef des Deutschen Atomforums, Ralf Güldner, weigert sich, eine von Zwanziger geforderte Unterlassungsverpflichtungserklärung zu unterschreiben.
Der DFB wirft dem Atomforum vor, in den Anzeigen werde „eine Parteinahme des DFB für die weitere Nutzung der Kernkraft suggeriert“. In den Werbetexten heißt es zum Beispiel, dass „nicht nur für unsere Jungs das Zusammenspiel der Schlüssel zum Erfolg“ sei, sondern auch für Kernenergie und erneuerbare Energiequellen.
„Merkmal jeder dieser Anzeigen ist, dass zwischen den Leistungen der deutschen Nationalmannschaft und dem Anliegen des Atomforums ein Zusammenhang hergestellt wird“, hatte Zwanziger die juristischen Schritte begründet und eine Vertragsstrafe angedroht. Atom-Präsident Güldner wies in seiner Antwort den Vorwurf zurück, den Deutschen Fussball-Bund vereinnahmt zu haben. Man habe die Motive sorgfältig geprüft und sei von der DFB-Attacke „überrascht“, heißt es beim Atomforum. DER SPIEGEL 27/2010