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Euro: Das Ende des Abwärtstrends?

Schafft der Euro den Ausbruch aus dem Abwärtstrend, werden wir die 1,30 Dollar oder sogar die 1,36 Dollar-Marke sehen.

 

Gestern und heute kämpft der Euro mit der oberen Linie seines langen Abwärtstrendkanals:

An dieser Linie ist er heute allerdings nach einem ganz kleinen Fehlausbruch zunächst gescheitert. Das mahnt zur Vorsicht. Aber es gibt einen Grund, der trotzdem noch für einen Ausbruch spricht:

 

Endlich mal eine richtige Schulter-Kopf-Schulter-Formation – wenn auch inverse

Es bildete sich eine klare Umkehrformation in Form einer inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS), die hier sogar regelgerecht ausgebildet wurde. Die Umsätze stimmen: Zur linken Schulter ist ein deutlicher Anstieg zu erkennen (erster Sell Off), zum Kopf hin ein erneuter Anstieg, der sogar höher ist als der erste (letzter Sell Off), und anschließend sinken die Umsätze zur rechten Schulter. Die Nackenlinie (blau) wurde dynamisch mit einer langen weißen Kerze gebrochen unter großem Umsatz gebrochen - alles perfekt. Das Kursziel aus dieser SKS liegt bei 1,30 Euro.

Aber noch stört die gewichtige Abwärtslinie des Trendkanals die weitere Dynamik. Es wird nicht einfach für den Euro werden, denn ein Ausbruch würde zunächst auf ein Endes der Abwärtsdynamik des Euros hinweisen. Das ist aber ein Punkt, den sich angesichts der immer noch vorherrschenden Probleme in der EU, nur wenige Analysten und Trader vorstellen können. Und noch ist es auch nicht dazu gekommen, aber die Chancen sind vorhanden.

 

Wird der Euro gestützt?

Schließlich zeigt sich immer mehr, dass das, was ich bereits vor einigen Wochen geschrieben habe, stimmt: Der Euro wird offensichtlich bei der 1,215-Dollar-Marke gestützt. Zwar gab es einen kurzen Durchbruch nach unten, der durch schlechte Nachrichten verursacht wurde, aber schnell wurden die einsetzenden Verkäufe kompensiert. Das erkennt man an den hohen Umsätzen.

Anschließend sind die Kurse wieder über die 1,215er Marke getrieben worden. Auch ein weiterer Angriff von oben auf diese Marke scheiterte (rechte Schulter). Dann hatte es wohl auch der Letzte kapiert, dass der Markt hier nach unten abgesichert ist.

 

Fundamentale Begründung einer inversen SKS

Und hieran erkennt man also auch, wie eine „richtige“ SKS funktioniert. Es gibt an einer bestimmten Marke ein erhöhtes Kaufinteresse von großen Adressen. Diese schaffen es auch, die Abwärtsbewegung und den Abwärtsdruck zu kompensieren. So entstehen Schulter-Kopf-Schulter-Formationen.

Wie gesagt, dieser Chart passte einfach exzellent, um zu zeigen, wie es richtig laufen sollte. Er ist das passende Gegenbeispiel zu der falschen SKS im S&P500.

 

Eine neue Sichtweise kommt zum gleichen Ergebnis

Ich hatte Ihnen am Anfang der Woche unser kleines Programm vorgestellt, mit dem man den Bildschirm auf den Kopf drehen kann, um eine neue, zusätzliche Ebene bei der Chartanalyse zu erhalten. Im Euro Chart erkennt man nun, wie beide Analysen, die normale und die des auf dem Kopf stehenden Charts zum übereinstimmenden Ergebnis kommen:



Im umgedrehten Bild sieht es sogar so aus, als würde der Euro beim Bruch des „Aufwärtstrends“ noch bis zur 1,36 Dollar Marke „fallen“. Man sieht, in diesem Fall passen beide Analysen zusammen – das erhöht die Eintrittswahrscheinlichkeit der Analyse.

Das Programm, um den Bildschirm mit einem Klick schnell und unproblematisch auf den Kopf zu stellen, finden Sie übrigens hier: Hier klicken!

Fazit: Schafft der Euro den Ausbruch aus dem Abwärtstrend, werden wir die 1,30 Dollar oder sogar die 1,36 Dollar-Marke sehen.

 

Was macht dann aber Gold:

Der Dollar und der Goldpreis (in Dollar) hängen natürlich auch zusammen. Und hier drängt sich Frage auf, ob sich diese Entwicklung oben auch im Gold wiederfindet:



Sollte der Euro aus seinem Abwärtstrend ausbrechen, könnte es auch für Gold zu einer schwächeren Phase kommen. Der Aufwärtstrend im Gold verkeilt sich gerade, das hinterlässt einen leicht bearishen Eindruck. Nach oben fehlt es an Dynamik, während sich unten noch genug Einstiegswillige finden.

Gold hat in diesem Keil einen kleinen Fehlausbruch auf der oberen Seite hingelegt (siehe Pfeil) der sich bearish ausgewirkt hat. Sollte nun auch noch die untere Linie brechen, sind Kurse bis 1.000 Dollar wieder denkbar. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Kursziel in diesem Fall erreicht wird, liegt zurzeit bei ca. 60 %, da noch eine klare Topformation fehlt.

Trotzdem, für Anleger, die etwas kurzfristiger unterwegs sind, oder mit hoch gehebelten Produkten agieren, gilt, dass sie jetzt erhöhte Vorsicht walten lassen sollten! Für Anleger, die Gold als Diversifikation und langfristige Anlage sehen, ergäben sich bei 1.000 Dollar eher Nachkaufgelegenheiten.

 

Keine Anlage ist wirklich sicher

Wobei unter bestimmten Umständen selbst Gold dramatisch einbrechen kann. Schließlich ist Gold bereits weit gestiegen. Und auch wenn es oft anders dargestellt wird: Auch Gold ist keineswegs eine absolut sichere Anlage.



Das belegen die Rally und der Einbruch Anfang der 80er, als Gold zunächst auf über 800 Dollar Anstieg, und dann auf 300 Dollar einbrach. Anschließend dauerte es knapp 30 Jahre bis Gold die 800 Dollar wieder erreicht hat.

Nein, auch Gold ist nicht absolut sicher, aber in Krisenzeiten sicherlich eine notwendige und vernünftige Diversifikationsmöglichkeit.

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