Der Baltic Dry Index stürzt weiter. Seit über einem Monat ist das Transportbarometer im freien Fall. Derzeit notiert der Index für Schüttgut auf einem 14-Monatstief.
Der Abwärtstrend beim Baltic Dry Index setzt sich unvermindert fort. Der Index ist seit über einem Monat jeden Tag nur gefallen. Allein letzten Freitag verlor der BDI fast 2 Prozent und fiel auf 1902 Punkte. Seit seinem Jahreshöchststand im Mai bei rund 4200 Punkten verlor der Index damit mehr als 50% und fiel letzten Freitag auf ein 14-Monats-Tief. Der Index ist ein Indikator für die Frachtkosten von Rohstoffen wie Eisenerz und Hüttenkohle aber auch Getreide.
Baltic Dry Index Jan - 9.Juli.2010
Reedereien führen den Sturz des BDI auf mehrere Faktoren zurück. Zum einen wären in letzter Zeit mehr neue Schiffe unterwegs. Zum anderen bremsen die zur Zeit hohen Eisenerzpreise die Importlust der Verbraucherländer. Es wird deshalb auch weniger transportiert.
Besonders die stark rückläufige Nachfrage aus China hat einen negativen Einfluss auf die Frachtraten, heißt es aus Schifffahrtskreisen. Außerdem würde sich auch das Ende der Erntezeit in Südamerika negativ auswirken. Anderseits haben sich die genannten Faktoren in der Vergangenheit kaum bemerkbar gemacht.
Der jähe Absturz könnte ein dramatischer Indikator für die zukünftige Entwicklung der Weltwirtschaft sein. Manche Experten gehen davon aus, dass es der Vorbote des befürchteten "Double Dip" ist. Eine neuerliche Abkühlung der weltweiten Wirtschaft steht demnach bevor.
Der BDI gilt auch als "leading indicator" für die Entwicklung der Rohstoffpreise. Auch diese Preisgruppe hatte sich im Verlauf des ersten Halbjahres gut erholt, befindet sich derzeit aber wieder auf dem Rückzug.