Völliges Versagen der Behörden und Polizei. Massenpanik bei Loveparade mit 18 Toten und rund 100 Verletzten. 16 Menschen starben am Unglücksort, zwei weitere Menschen erlagen ihren Verletzungen im Krankenhaus. - Tausende Menschen in einem viel zu engen Tunnel. Viele wurden in Panik erdrückt. Einige erstickten.
Augenzeugen geben der Polizei die Schuld
Nach der Massenpanik wurden Anschuldigungen an die Polizei laut. Nach Informationen der WAZ-Mediengruppe hatten zahlreiche Augenzeugen gesagt, dass die Leute reihenweise umgefallen seien, die Polizei die Menschen aber immer weiter von beiden Seiten in den Tunnel geschickt habe. Unmittelbar vor dem Unglück hatte die Polizei den Eingang zum Gelände geschlossen.
Bei "YouTube" war ein Video zu sehen, auf dem die Polizei die Besucher nicht aus dem Tunnel heraus lässt, während gleichzeitig Menschen, die die Veranstaltung verlassen wollten, in entgegen gesetzter Richtung in den Tunnel hinein geschickt wurden. Auf einem anderen Video aus dem Tunnel waren unzählige Menschen, aber nichts von panischer Stimmung zu sehen.
Statt dessen singen die Besucher ähnlich wie in einem Fußball-Stadion. Augenzeugen sagten unterdessen dem WDR, einige der Opfer seien "einfach umgefallen" und "totgetrampelt" worden.
Das Unglück ereignete sich gegen 17 Uhr
Zum Unglück kam es kurz nach 17 Uhr in einem Tunnel beim Haupteingang. Dort hatten zahlreiche Menschen eine Absperrung übersprungen und in den Tunnel gedrängt. Viele der geschätzten 1,4 Millionen Besucher hatten zunächst nichts von dem tragischen Unglück mitbekommen.
Ab circa 17 Uhr: Der Tunnel vor dem Partygelände entwickelt sich zum Nadelöhr. Viele versuchen zur Abschlusskundgebung auf das Gelände zu gelangen. Andere drücken in Richtung Bahnhof. Es geht weder vor noch zurück. Denen, die im Tunnel feststecken, geht der Sauerstoff langsam aus. Ein Augenzeuge sagt, von hinten hätten die Massen gedrückt: "Der Tunnel ließ keine Fluchträume zu." Panik entsteht. Menschen versuchen sich den Weg nach draußen frei zu kämpfen, wer hinfällt wird überrannt und hat keine Chance mehr.
17:08 Uhr: Twittereintrag eines Besuchers: "sehe ich das richtig, dass die versuchen 1 million menschen über die 1-spurige! TUNNELSTRAßE! Karl-Lehr-Straße mit zwischendurch 2 kleinen trampelpfaden hoch zum veranstaltungsgelände zu führen? also in meinen augen is das ne falle. das kann doch nie und nimmer gut gehen. wer in essen und dortmund dabei war weiß, wie groß das gedränge schon auf recht weitläufigen zugangswegen war. das war ne katastrophe und die wollen ernsthaft den zugang über nen einspurigen TUNNEL leiten?" Und weiter: "ich seh schon tote wenn nach der abschlußkundgebung alle auf einmal über diese mickrige straße das gelände verlassen wollen."
17:15 Uhr: 15 Menschen stürzen ab, als sie über eine Absperrung im Tunnel klettern wollten. Ihre Verletzungen, die man später untersuchen wird, deuten auf Quetschungen des Rückenmarks hin.
22:45 Uhr: Die Loveparade in Duisburg wird fortgesetzt. Nach 22 Uhr schallte immer noch Technomusik durch die Straßen der Innenstadt, die für den Autoverkehr größtenteils abgesperrt waren. Die Umgehungsstraßen waren mit Autos verstopft. Polizei- und Rettungswagen versuchten, mit Blaulicht durchzukommen.
Laut Teilnehmern war die Lage vor Ort grotesk: In einer Zone zwischen zwei Tunneln, die zum Festivalgelände führen, waren Kriminaltechniker mit der Untersuchung der Leichen beschäftigt, während auf dem Festivalgelände Hunderttausende von Menschen ausgelassen tanzten und feierten.
Video vom Todes-Tunnel: www.news25.de