Der Artikel von Eva Herman "Sex- und Drogenorgie Loveparade: Zahlreiche Tote bei Sodom und Gomorrha in Duisburg" hat für eine Welle der Empörung gesorgt. Nun legt Eva Herman nach: Die Ursachen für den weitgehenden Sittenverall liegen nach ihrer Meinung in einer verkorksten '68iger Generation.
Nachdem beim Kopp-Verlag mehrmals der Server zusammengebrochen ist, weil die Nachfrage nach Eva Hermans Sicht der Dinge zur Loveparade zu groß war, äußert sich die Buchautorin heute zum Vorwurf, sie verhöhne die Opfer von Duisburg. Dies sei nicht ihre Absicht, stellt sie klar.
Dennoch glättet die Buchautorin in ihrer neuerlichen Stellungnahme keineswegs die Wogen. Im Gegenteil: Sie hält daran fest, die Loveparade sei eine Art Symbol für den allgemeinen Sittenverfall. "Die Loveparade ist, bzw. war keine harmlose Veranstaltung, wenngleich viele Leute ihren Spaß dabei hatten." Die Ursachen für den Werteverfall sieht sie in einer verkorksten '68iger Generation. Diese hätten Anstand und Moral weitgehend abgeschafft.
Auszüge aus der aktuellen Stellungnahme von Eva Herman:
Die Loveparade ist, bzw. war keine harmlose Veranstaltung, wenngleich viele Leute ihren Spaß dabei hatten. Nicht wenige junge Menschen wurden hier zu Drogen- und Alkoholmissbrauch verleitet. Ich kenne einige Eltern jener Kinder, und die sind bis heute alles andere als versöhnlich auf diese Party zu sprechen. Es ist nur schwer verständlich, dass eine solche Veranstaltung von Politik, Gesellschaft und Medien nahezu kritiklos schöngeredet und verharmlost wird, ohne dabei auch nur den Versuch zu unternehmen, auf die damit verbundenen Gefahren hinzuweisen.
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Natürlich übe ich in dem Artikel, wie immer übrigens, Kritik an den Urhebern des allgemeinen Sittenverfalls, wozu meines Erachtens hauptsächlich die sogenannten Achtundsechziger gehören. Sie haben Werte wie moralischen Anstand nahezu abgeschafft.
Auch wenn es für junge Menschen verstaubt klingen mag, so ist meine Generation (ich werde dieses Jahr 52 Jahre alt) noch weitgehend ohne diese gesellschaftliche Entfesselung ausgekommen, die heute als »normal« gilt. Natürlich ist mir klar, dass alle jungen Leute zu allen Zeiten sich anhören mussten, dass es »früher ganz anders und viel besser war«. Nur mit dem Unterschied, dass die gesellschaftlichen Strukturen - übrigens nicht nur in Deutschland alleine, sondern in nahezu ganz Europa - sich derzeit bereits in der Komplettauflösung befinden. Und kaum jemand tut etwas dagegen! Dass alle Menschen, vor allem auch die älteren, die Loveparade nun toll finden, ist wohl auch nicht anzunehmen.
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Mein Herz ist schwer, wenn ich die vielen Fehlentwicklungen mit ansehen muss, die heutzutage bereits als völlig normal gelten. Jeder, der es noch wagt, dagegen zu sprechen, wird als Ewiggestriger oder als Störenfried der Gesellschaft bezeichnet. Aber sei es drum, mit dieser Zuweisung lebe ich inzwischen ganz gut. Denn es ist klar, dass man sich heutzutage nicht jedermann zum Freund machen kann mit diesen Ansichten. Dennoch wäre es wünschenswert, dass man wenigstens Diskussionen über Wert und Unwert solcher Partys zuließe.
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Ich habe nämlich einen Traum:
Den Traum eines Landes mit glücklichen Menschen, ohne Drogen, ohne übermäßigen Alkohol, ohne eine sexualisierte Gesellschaft, sondern eines Landes, in dem Menschen leben, denen Verlässlichkeit und gegenseitiger Respekt wichtig sind. Wünschenswert wäre ein Land, in dem die Menschen sich füreinander verantwortlich fühlen, ein Land, in welchem Politiker nicht mehr die Unwahrheit sagen dürfen, ein Land mit Medien, die wahr berichten. Ein Land mit geistiger Freiheit und Hilfe sowie Liebe für den Nächsten.
Für diesen Traum kämpfe ich. Manchmal vielleicht zu ungestüm. Zum Glück bin ich jedoch nicht ganz alleine, sondern es gibt zunehmend mehr Menschen, die jene Gefahren erkennen, die uns jetzt schon lähmen, und die uns abstürzen lassen werden, wenn wir nicht entgegenlenken.
Mir persönlich hilft dabei die Überzeugung von der Anwesenheit unseres Schöpfers, in dessen Gesetzen und Geboten wir nun einmal leben. Dazu gehört auch, dass man sich mit dem Thema der Saat und Ernte befasst. Dass ich damit in dem Zusammenhang des Artikels nicht etwa die verstorbenen jungen Menschen persönlich meine, versteht sich von selbst. Vielmehr geht es darum, generell über den Wert oder Unwert solcher Veranstaltungen zu sprechen. Natürlich spreche ich hin und wieder über den Glauben, das gehört zur Religionsfreiheit in unserem Land ebenso wie die Meinungsfreiheit.
Man verändert NICHTS, wenn man nichts tut und nichts sagt.