Die Millionen-Abfindung für den vor dem Rücktritt stehenden Vorstandsvorsitzenden des britischen Mineralölkonzerns BP, Tony Haward, sorgt bei deutschen Politikern und Umweltschützern für Empörung.Gute Steilvorlage für Claudia R.
Berlin. Eine etwaige Millionen-Abfindung für den vor dem Rücktritt
stehenden Vorstandsvorsitzenden des britischen Mineralölkonzerns
BP, Tony Haward, sorgt bei deutschen Politikern und Umweltschützern
für Empörung. Die Bundesvorsitzende der Grünen, Claudia Roth,
sagte der BILD-Zeitung (Dienstagausgabe): “Ein derart gewissenloser
Umweltsünder, der sich auf einer Luxusyacht vergnügt, während
im Golf von Mexiko das Öl sprudelt, war schon lange nicht mehr
tragbar. Für eine solche Katastrophe hat er ganz bestimmt keine
Belohnung verdient.“ Sollte Hayward trotz der Naturzerstörung
eine Abfindung erhalten, sei das ein “an Zynismus nicht zu überbietender
Skandal“, so Roth weiter.
Die Londoner Tageszeitung “The Times“ hatte am Dienstag berichtet,
der Chef des Öl-Konzerns bekomme im Falle seines Rücktritts insgesamt
14 Millionen Euro Abfindung und Pensionszahlungen. Hayward steht
seit Wochen wegen seines Krisen-Managements bei der Bohrloch-Katastrophe
im Golf von Mexiko in der Kritik. Sein Rücktritt wird in Kürze
erwartet.
Auch Umweltschutz-Organisatoren reagieren mit Unverständnis auf
die mögliche “Belohnung“ Haywards. Greenpeace-Ölexperte Jürgen
Knirsch sagte der BILD-Zeitung: “Anstatt eine Abfindung zu kassieren,
sollte Hayward das Geld den Opfern der Ölkatastrophe zur Verfügung
stellen.“ Ähnlich äußerte sich WWF-Sprecherin Britta König: “Das
Geld wäre gut angelegt, wenn es in Aufräumarbeiten, Naturschutzprojekte
oder Entschädigungsmaßnahmen fließen würde“, sagte König der
Zeitung.