BaFin untersagt Noa-Bank Kredit- und Kommissionsgeschäft. Streit zwischen Finanzaufsicht und Bank eskaliert. Nach eigenen Angaben verwaltet Noa-Bank derzeit 300 Millionen Euro an Spareinlagen von 15 000 Kunden.
Hamburg, 27. Juli 2010 – Der Streit zwischen der deutschen Finanzaufsicht und der Noa-Bank ist eskaliert: Wie ein Sprecher der BaFin gegenüber der Financial Times Deutschland (FTD) bestätigte, ist es dem Institut bereits seit dem 24. Juni vorübergehend aufsichtrechtlich verboten, neue Kredite auszureichen oder Kundeneinlagen anzunehmen. Gegenüber Kunden hatte die Bank hingegen noch am 24. Juni auf ihrer Internetseite erklärt, sie friere die Festgeldvergabe und die Tagesgeldannahme "aufgrund des enormen Wachstums" ein.
Nach eigenen Angaben verwaltet Noa-Bank derzeit 300 Millionen Euro an Spareinlagen von 15 000 Kunden. Dass ihr die Aufsicht die Erlaubnis für das Kommissions-und Kreditgeschäft entzogen hat, wurde bislang aber noch nicht offen kommuniziert. Laut der Internetseite der Noa-Bank hat die BaFin Zweifel an der Refinanzierungsfähigkeit des 2009 gegründeten Geldhauses. Noa-Bank-Eigner Francois Jozic selbst bestätigt, dass die Bank mit dem "minimal erforderlichen Eigenkapital" von acht Prozent geführt wird, nach spezielle Berechnungen der BaFin läge es knapp darunter. Nach seinen Angaben hat die BaFin die Noa-Bank dazu aufgefordert bis Ende des Monats eine Kapitalerhöhung über 10 Millionen bis 15 Millionen Euro durchzuführen. Bei der Bafin wollte man sich zu Details aus den Verhandlungen nicht äußern, bestätigte aber, dass man aufsichtsrechtlich "eng an der Bank dran sei".