Verdacht auf Korruption bei Rheinmetall. Inder wollen Düsseldorfer Rüstungskonzern auf schwarze Liste setzen.
Dem Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall droht in einem der global wichtigsten Absatzmärkte das vorläufige Aus. Nach FTD-Informationen (Donnerstagsausgabe) steht die Luftverteidigungssparte des MDAX-Unternehmens in Indien unter Korruptionsverdacht. Die indische Bundespolizei hat dem Verteidigungsministerium in Neu-Delhi bereits empfohlen, Rheinmetall auf eine schwarze Liste zu setzen. Folgt die Regierung dem Ansinnen, wären die Deutschen von sämtlichen Ausschreibungen in dem Milliardenmarkt ausgeschlossen, bis der Sachverhalt aufgeklärt ist.
Die nun unter Verdacht stehende Sparte trägt den Namen Rheinmetall Air Defence und hat ihren Sitz in Zürich. Daneben will die Bundespolizei fünf weitere Unternehmen aus Singapur, Israel, Russland und Indien selbst auf die Liste setzen lassen. Den Firmen werden illegale Zuwendungen an den im Frühjahr 2009 zurückgetretenen und anschließend festgenommenen Chef der Heeresindustriegruppe Ordnance Factory, Sudipta Ghosh, vorgeworfen. Auf FTD-Anfrage teilten die Düsseldorfer mit, dass sich „Rheinmetall Air Defence Schweiz definitiv keines ungesetzlichen Handelns im Zusammenhang mit der Akquise von Aufträgen in Indien bewusst ist“. Das Unternehmen werde alles daransetzen, „den Sachverhalt aufzuklären und unbegründete Verdächtigungen auszuräumen“.