Bäckereikette Kamps steht kurz vor Verkauf an Finanzinvestor. Der wahrscheinliche Käufer, ECM, ist auf Beteiligungen an mittelständischen Unternehmen in Deutschland spezialisiert und war über Fonds etwa am Tiefkühl-Lieferdienst Eismann beteiligt.
Die Bäckereikette Kamps steht laut Finanzkreisen kurz vor dem Verkauf an die Frankfurter Beteiligungsgesellschaft ECM Equity Capital Management, berichtet die WirtschaftsWoche.
Die bisherige Muttergesellschaft der Franchisekette, der italienische Nudel- und Brothersteller Barilla, hatte 2002 die Mehrheit an Kamps für 1,8 Milliarden Euro übernommen. Später musste Barilla für die restlichen Anteile 434 Millionen Euro nachschießen. Ein hoher Preis: Denn über die Jahre haben die Italiener mehr als eine Milliarde Euro auf die übernommenen Geschäftszweige abgeschrieben, zu denen neben der Bäckereikette auch die Brotmarken Lieken Urkorn, Golden Toast und Harry's gehören.
Nachdem erste Verkaufsbemühungen 2008 gescheitert waren, startete Barilla vor einigen Monaten erneut einen Versuch, Kamps zu veräußern und schaltete nach Informationen der WirtschaftsWoche die Investmentbank Lincoln International ein (siehe WirtschaftsWoche 21/2010). Als Interessenten für das Franchiseunternehmen mit den vor allem in Hamburg, Berlin und Nordrhein-Westfalen angesiedelten rund 920 Filialen galten neben ECM die niederländische Gilde Equity Management, der deutsch-chilenische Finanzinvestor Cristiàn Mantzke und der Deutschland-Chef der US-Beteiligungsgesellschaft Apax, Michael Phillips.
Der wahrscheinliche Käufer, ECM, ist auf Beteiligungen an mittelständischen Unternehmen in Deutschland spezialisiert und war über Fonds etwa am Tiefkühl-Lieferdienst Eismann beteiligt. Insider taxieren den Kaufpreis für das Kamps-Filialgeschäft auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Eine Sprecherin von Kamps wollte sich zu dem Verkaufsprozess nicht äußern.