Was zunächst als Gerüchte die Runde machte, betätigte sich nun. Meldungen aus den USA besagen, dass zwei ehemalige Hedgefonds Manager von Bear Stearns vom FBI verhaftet worden sind. Dies könnte der Anfang eines rigorosen Durchgreifens seitens der US - Behörden sein, hört man aus US-Kreisen.
Ralph Cioffi (52) wurde heute morgen in seinem Appartment in Manhatten verhaftet. Matthew Tannin (46) wurde in New Jersy Handschellen angelegt. Das gab das FBI heute morgen in New York bekannt. Beide werden im Verlauf des Tages dem Richter vorgeführt.
Die beiden Ex-Bear-Stearns Manager sollen eine führende Rolle gespielt haben bei zwei Hedgefonds, welche letztes Jahr pleite gingen und damit die Subprime Krise ausgelöst hätten. Die Staatsanwaltschaft will sich im Laufe des Tages zu den Vorwürfen äussern.
Cioffi und Tannin sind die ersten Top - Level Wallstreet Banker, die nun verhaftet worden sind. Sie sollen Kunden ihre Fonds als sicher und solide angepriesen haben, während sie intern Bedenken geäußert hätten über die Zukunft ihrer Fonds, weil sie voll mit unsicheren Krediten seien. Aus internen Emails ginge hervor, dass sie ihrem eigenen Produkt keine große Zukunft gegeben hätten und davon ausgingen, dass die Blase bald platzen werde.
Dies hielt sie jedoch nicht davon ab, Fondsanteile an zum Teil vermögende Kundschaft zu verkaufen. Als der Fonds später kollabierte, verloren die Kunden 1,6 Milliarden Dollar.
Schon seit längerem prüfen die Behörden das Vorgehen großer Investmentbanken in Hinblick auf Praktiken der Kreditvergabe und des Weiterverkaufs von so genannten "subprime" Krediten. Diese wurden in Zusammenspiel mit großen Rating - Agenturen an ausländische Banken weiterverkauft, oft mit dem höchsten Gütesiegel, den ein Kredit haben kan.
SEC und Staatsanwälte in den USA haben ihre Ermittlungen im Hinblick auf unlautere Praktiken bei der "Herstellung" und Generierung von unsicheren Krediten und deren Weiterveräußerung ausgedehnt.
Unter anderem stehen 12 große Fonds auf der Ermittlungsliste. Darunter auch der D.B. Zwirn, Anbieter von Hedgefonds mit Sitz in New York. D.B. Zwirn verwaltet 5 Milliarden Dollar. In Deutschland trat der Hedgefond bislang als Investor in sieche Unternehmen wie die deutsche Rinol oder das Bauunternehmen Walter in Erscheinung. Das Unternehmen scheint nun selbst in Schwierigkeiten zu stecken mit seinem High Yield Bond Portfolio. D.B. Zwirn ist spezialisiert unter anderem im Ankauf von unsicheren Firmenschulden und anderen Junk Krediten.
