US-Hedgefonds haben sich angeblich auf die Deutsche Bank eingeschossen. Mit riesigen Leerverkäufen spekulieren sie auf einen Kurs-Kollaps beim größten deutschen Geldinstitut. Dies ist gerüchteweise aus New York zu hören. Die Leerverkaufspositionen seien angeblich schon in den letzten Wochen eingegangen worden.
Hintergrund: Die Bank hätte angeblich ihren Abschreibungsbedarf bei Problemkrediten im Rahmen der Kredit-Krise nicht richtig dargestellt.
Noch im ersten Quartal stellte die Deutsche Bank sich als Gewinner der Kreditkrise dar. Ihr Abschreibungsbedarf war laut offiziellen Aussagen weitaus geringer als bei der Konkurrenz. Auch an dem ehrgeizigen Geschäftsausblick für 2008 hielt das Unternehmen fest.
Demgegenüber meinen die Shortplayer, dass bei der Deutschen noch riesiger Abschreibungsbedarf bestehe und dass die Darstellung des Kreditportfolios zu positiv sei. Dem Vernehmen nach wollen die versierten Spekulanten die Deutsche Bank zwingen, Teile ihres angeblich problematischen Kreditportfolios offen zu legen um damit zu zeigen, dass hier ein so großer Abschreibungsbedarf bestehe, dass das ganze Bankhaus wackele.
Die US-Spekulanten sehen das Schicksal der Deutschen Bank eng an dem von Lehman Brothers gekoppelt. Die Kreditstrukturen seien ähnlich - so hört man aus den USA. Entsprechend hätten die Leerverkäufer erst Lehman und zusätzlich dann die Deutsche Bank geshortet.
Die Manager der Hedgefonds kämen selbst aus der Kreditbranche und wüssten ziemlich gut über die Kreditstruktur bei der Deutschen Bank Bescheid, so ist zu hören. Selbst wenn das Haus keine Auskunft geben wolle, dann könne man zumindest Teile des Kreditportfolios nachvollziehen und damit zeigen, dass es überbewertet sei und hier noch ein enormer Abschreibungsbedarf bestehe.
Die Hedgefonds, deren Namen allerdings nicht genannt werden, spekulieren auf einen drastischen Kursverfall der Deutschen Bank Aktie.