WikiLeaks-Gründer Julian Assange ist offenbar untergetaucht. Am Samstag wurde ein Haftbefehl gegen ihn wegen angeblicher Vergewaltigung erlassen. Assange wird nun weltweit von Interpol gesucht. WikiLeaks-Gründer streitet alles ab und spricht von schmutzigen Tricks seiner Gegner.
Der Gründer der Internetplattform "WikiLeaks", Julian Assange, wird wegen des Verdachts der Vergewaltigung in Schweden gesucht. Dies teilte die Staatsanwaltschaft in Stockholm mit. Offenbar soll der 39-Jährige noch wegen weiteren Delikten gesucht werden.
Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Stockholm bestätigte am Samstag Zeitungsberichte. Der Haftbefehl sei am Freitagabend erlassen worden. Assange "sollte sich bei der Polizei melden", forderte die Sprecherin.
Allerdings gab die Staatsanwaltschaft dafür keine weiteren Einzelheiten bekannt. "WikiLeaks" hatte am 25. Juli dieses Jahres mit den sogenannten "Afghanischen Kriegstagebüchern" für weltweites Aufsehen gesorgt, da es sich um insgesamt 76.911 Dokumenten gehandelt hatte, die einen genauen Einblick in das Verhalten der in Afghanistan eingesetzten Soldaten ermöglicht.
Assange erklärte über den Kurzmitteilungsdienst Twitter: "Diese Vorwürfe entbehren jeder Grundlage, und dass sie zu diesem Zeitpunkt erhoben werden, ist zutiefst beunruhigend."
In der vergangenen Woche kündigte Assange die Veröffentlichung von 15 000 weiteren Dokumenten über den zunehmend umstrittenen Einsatz an. Die US-Regierung warnte Wikileaks ausdrücklich davor, weitere Unterlagen zu verbreiten. Das wäre "der Gipfel der Verantwortungslosigkeit", erklärte das Verteidigungsministerium.
Assange, dessen gegenwärtiger Aufenthaltsort unbekannt ist, hat enge Verbindungen nach Schweden. WikiLeaks zufolge hat das Portal einige seiner Server in dem skandinavischen Land stehen.
Radioberichten zufolge ist der schwedische Haftbefehl mittlerweile auf Interpol ausgeweitet worden. Das bedeutet, dass Assange nun weltweit gesucht wird.