Der syrische Präsident Baschir al-Assad überdenkt offenbar seine bisherige Unterstützung des militärischen Nuklearprogramms des Iran. Nach Geheimdienstberichten, die dem SPIEGEL in Auszügen vorliegen, hatte Syrien gemeinsam mit Nordkorea den Iranern heimlich jahrelang zur Seite gestanden und überlegt sich nun eine Abkehr von den Verbündeten.
So soll die von israelischen Kampfflugzeugenim September in Syrien bombardierte geheimnisvolle Anlage ein syrisch-iranisch-nordkoreanisches Militärprojekt gewesen sein: ein im Bau befindlicher Nuklearreaktor für waffenfähiges Plutonium. Die Hilfe aus Pjöngjang war demnach nötig, weil iranische Wissenschaftler zwar bei der Uran-Anreicherung Fortschritte machten, mit Plutonium aber noch wenig Erfahrung hatten.
Insider behaupten, Iran habe die Anlage als „Ersatzlager“ nutzen und von dort Bombenmaterial nach Teheran schaffen wollen. Das Projekt soll auch ein Thema beim Syrien-Besuch von Irans Präsident Ahmadinedschad im Jahr 2006 gewesen sein. Die drei Staaten kooperierten offenbar auch bei der Chemiewaffenproduktion: Bei einer Explosion im Juli 2007 in der Nähe von Aleppo, bei der Sarin und Senfgas entwichen, wurdennicht nur 15 syrische Militärs und Dutzende iranische Raketeningenieure getötet,sondern – nach SPIEGEL-Informationen – auch drei Nordkoreaner.