Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat eine bessere Zusammenarbeit bei der Masernimpfung gefordert.
"Es ist verantwortungslos, Kinder nicht gegen Masern impfen zu lassen oder eigene Impflücken hinzunehmen. Wir brauchen bundesweit eine Impfquote von 95 Prozent für die zweite Impfung, damit diese ansteckende Virus-Erkrankung ausgerottet wird", wird Spahn am Donnerstag in einer gemeinsamen Mitteilung des Bundesgesundheitsministeriums, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und des Robert Koch-Instituts (RKI) zitiert.
"Ärzteschaft, Schulen, Kitas, Betriebe, Behörden und natürlich die Eltern müssen noch besser zusammenarbeiten. Niemand muss heute noch an Masern erkranken oder gar sterben." Für 2017 wurden dem RKI insgesamt 929 Masernerkrankungen übermittelt, fast dreimal mehr als die 325 Erkrankungen im Jahr 2016.
Für die ersten zwölf Wochen dieses Jahres wurden dem Institut 92 Krankheitsfälle gemeldet. "Eine Infektion mit Masernviren ist keineswegs harmlos. Etwa ein Viertel der gemeldeten Fälle muss im Krankenhaus behandelt werden. Wir sehen im Durchschnitt drei bis sieben Todesfälle im Jahr aufgrund von Masern oder der Masernfolgeerkrankung SSPE", sagte Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts.
Laut aktueller Impfquoten für Schulanfänger werden trotz schärferer Gesetze weiter zu wenige Kinder gegen Masern geimpft: Im Jahr 2016 erreichten zwar erstmals alle Bundesländer bei der ersten Masernimpfung die Impfquote von 95 Prozent, bei der entscheidenden zweiten Masernimpfung stieg die bundesweite Impfquote aber nur geringfügig auf 92,9 Prozent.
Foto: Jens Spahn, über dts Nachrichtenagentur