Außenhandel 1. Halbjahr 2010: Exporte steigen um 17,1%. China inzwischen größter Einfuhrpartner Deutschlands. Die Versendungen in die EU-Mitgliedsländer erhöhten sich nominal um 12,0% auf 279,8 Milliarden Euro und verzeichneten damit einen geringeren Anstieg als die deutschen Gesamtausfuhren.
Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stiegen die deutschen Ausfuhren von Januar bis Juni 2010 gegenüber der Vorjahresperiode um insgesamt 17,1% auf 458,3 Milliarden Euro. Preisbereinigt stiegen die Ausfuhren um 16,6%.
Die Versendungen in die EU-Mitgliedsländer erhöhten sich nominal um 12,0% auf 279,8 Milliarden Euro und verzeichneten damit einen geringeren Anstieg als die deutschen Gesamtausfuhren. In die Eurozone wurden Waren für insgesamt 191,3 Milliarden Euro (+ 10,9%) geliefert, in die nicht zur Eurozone zählenden EU-Länder Waren für 88,5 Milliarden Euro (+ 14,4%).
Im ersten Halbjahr 2010 haben innerhalb der EU vor allem die Ausfuhren nach Portugal (+ 26,5%) und Schweden (+ 25,1%) wieder stark zugenommen, während die Lieferungen nach Griechenland (- 12,7%) und Dänemark(- 1,7%) zurückgegangen sind.
Die deutschen Exporte in Länder außerhalb der EU ("Drittländer") stiegen um 26,2% auf 178,5 Milliarden Euro und erhöhten sich damit deutlich stärker als die Gesamtausfuhren. Besonders hohe Zuwächse betrafen unter anderem die Lieferungen nach Brasilien (+ 61,3% auf 5,0 Milliarden Euro), nach China (+ 55,5% auf 25,2 Milliarden Euro) und in die Türkei (+ 38,8% auf 7,3 Milliarden Euro). Die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten nahmen im Vergleich dazu nur um 14,1% auf 30,8 Milliarden Euro zu. Unterdurchschnittliche Exportzuwächse verzeichnete auch der Handel mit der Schweiz (+ 17,2% auf 20,0 Milliarden Euro) sowie mit Russland (+ 18,3% auf 11,4 Milliarden Euro). Die Ausfuhren nach Japan konnten um 24,3% auf 6,3 Milliarden Euro gesteigert werden.
Die deutschen Einfuhren wiesen im ersten Halbjahr 2010 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum ein Plus von 15,0% auf und beliefen sich auf 383,6 Milliarden Euro. Preisbereinigt erhöhte sich die Einfuhr um 13,6%.
Die Eingänge aus der Europäischen Union stiegen um 11,7% auf 218,2 Milliarden Euro, aus den Ländern außerhalb der EU wurden Waren im Wert von insgesamt 165,4 Milliarden Euro bezogen (+ 19,7%). Im Handel mit EU-Partnern steigerten sich die Warenbezüge vor allem aus Schweden (+ 23,3% auf 6,3 Milliarden Euro), Polen (+ 22,3% auf 13,5 Milliarden Euro) und aus den Niederlanden (+ 16,5% auf 33,2 Milliarden Euro).
Im Handel mit Drittländern konnte Russland im ersten Halbjahr 2010 mit einem Zuwachs von 38,3% auf 15,4 Milliarden Euro deutlich mehr Waren im Vergleich zum ersten Halbjahr 2009 in Deutschland absetzen. China avancierte mit einem Anstieg seiner Lieferungen von 35,6% auf 34,6 Milliarden Euro zum inzwischen größten Lieferland Deutschlands vor den Niederlanden.