Arzneimittel-Report: Medikamente sind in Deutschland doppelt so teuer, wie im Rest Europas – Tendenz steigend.
Medikamente sind in Deutschland weiterhin deutlich teurer als im europäischen Ausland. Das geht aus dem neuen Arzneimittelreport hervor, der von Wissenschaftlern und dem Verband der Ortskrankenkassen herausgegeben wird.
Die Pharmaindustrie schröpft dem Bericht zufolge das deutsche Gesundheitssystem mit stark überhöhten Medikamenten-Preisen. Die Präparate seien in Deutschland 50 bis 100 Prozent teurer als in den Nachbarländern, kritisierten die Herausgeber des Berichts bei dessen Vorstellung. Patentgeschützte Medikamente kosteten im Schnitt 50 Prozent mehr als etwa in Schweden.
Für Nachahmerprodukte, die sogenannten Generika, müssten die Kassen sogar doppelt so viel bezahlen wie in Schweden. Dies belege ein Vergleich der Preise für die 50 umsatzstärksten Arzneimittel in beiden Bereichen.
Der AVR informiert seit 1985 regelmäßig über Neuheiten und Preisverläufe auf dem deutschen Pharmamarkt. Dafür werden jedes Jahr 740 Millionen Arzneimittelverordnungen von mehr als 138.000 Ärzten ausgewertet. Dem Dokument wird so viel Gewicht beigemessen, dass bereits Pharmakonzerne gerichtlich dagegen vorgingen.