AKTUELLE PRESSE  |  WIRTSCHAFT  |  POLITIK  |  BÖRSE  |  GOLD  |  KRYPTO  |  ETC  |  WITZIGES

NEU - Unser Börsen-Club: Die Top Aktien 2024! KI, Uran, Gold. Jetzt 800 Euro Vorteile sichern.

Sinn: Maut auf allen Straßen

Der Präsident des ifo Instituts Hans-Werner Sinn träumt die schöne neue Mautwelt ohne Stau und Stress: "Deutschland braucht endlich eine Straßenmaut, um den Verkehrsfluss zu lenken – und zwar für alle Straßen. Autobahnen, Landstraßen und Stadtstraßen müssen gleichermaßen erfasst werden."

 

Von Hans-Werner Sinn

Alle Jahre wieder quälen sich die Autofahrer Europas auf überfüllten Straßen in die Ferien. Staus und Unfälle allerorten. Statt gemütlich im Hotelzimmer die Beine auszustrecken, hockt man verkrampft und schweißgebadet hinter seinem Steuerrad. Statt Erholung nichts als Stress. Qualvolle Stunden im Stop-and-go-Verkehr bis zum erlösenden Ziel. Eigentlich reicht es jetzt. Deutschland sollte in der Lage sein, das Chaos auf seinen Straßen zu beenden.


Aber die „freie Fahrt für freie Bürger“ lässt sich nicht durch immer mehr Autobahnen, Brücken und Tunnels schaffen. Das wäre zu teuer, und das geht auch aus Umweltgründen nicht. Deutschland braucht stattdessen endlich eine Straßenmaut, um den Verkehrsfluss zu lenken – und zwar für alle Straßen. Autobahnen, Landstraßen und Stadtstraßen müssen gleichermaßen erfasst werden. Nur mit der Straßenmaut lässt sich die vorhandene Kapazität der Straßen so ausnutzen, dass sich die Autofahrer möglichst wenig gegenseitig behindern.


Natürlich muss die Maut zeit- und ortsabhängig sein. Wer unbedingt fahren will, wenn auch andere es wollen, der soll so viel dafür bezahlen, dass er die anderen dafür kompensieren könnte, dass sie später zum Ziel kommen. Wer aber flexibel ist und auf eine andere Zeit auszuweichen bereit ist, zu der er niemanden behindert, der kann billiger fahren. So wird der Verkehrsfluss beruhigt und die Transportkapazität der Straßen mehr vergrößert, als es milliardenschwere Straßenbauprogramme je bewirken könnten.


Wie könnte die Maut konkret organisiert werden? Innerhalb des Tages ließen sich Zeitzonen schaffen, die Stoßzeiten bei den Ferien berücksichtigen und zwischen Autobahnen, Landstraßen und Stadtstraßen unterscheiden. Allein das schon würde zur Entzerrung des Verkehrsflusses beitragen, zumal man auch bei den Lkws den derzeitigen Pauschaltarif durch einen Lenkungstarif ersetzen könnte. In einem zweiten Schritt wären später komplexere Regelungssysteme mit Rückkopplungsmechanismen je nach tatsächlichem Verkehrsfluss denkbar. So wie das Navi heute die Zeit bis zum Ziel ausrechnet, könnte es in Zukunft dann auch den Preis für alternative Wegstrecken und Zeiten liefern.


Technisch ist das alles heute überhaupt kein Problem mehr. Was bei Lastwagen per GPS und Handyfunk nach einigen Startschwierigkeiten bestens funktioniert, dürfte auch bei Pkws keine Probleme machen. Frankreich und Italien, aber auch Städte wie Oslo, Bergen, London und viele andere Orte auf der Welt haben heute mehr oder weniger komplexe und funktionierende Straßenmautsysteme. Die Italiener etwa müssen nicht mehr an überfüllten Mautstationen warten, sondern lassen sich die Gebühr, die per Funk beim Durchfahren der Stationen erfasst wird, vom Konto abbuchen. Der Autofahrer hat mit der Sache so viel zu tun wie mit seiner Strom- und Telefonrechnung. Warum sollte das in Deutschland nicht funktionieren? Wir verfügen über das technisch beste Mautsystem der Welt und haben es hinreichend lange erprobt. Es mit zeit- und ortsabhängigen Tarifen auf den Pkw-Verkehr auszudehnen ist ein Klacks.


Auch das Kostenargument zieht nicht. Das Maut-Geld verschwindet ja nicht in einem schwarzen Loch. Was der Finanzminister zusätzlich einnimmt, kann er bei der Kfz-Steuer oder anderen Steuern erlassen oder in die Infrastruktur investieren. Und den Bürgern erspart die Maut riesige Zeitkosten. Wenn jeder Arbeitnehmer nur zwei Stunden pro Woche durch Staus und zähen Verkehrsfluss verliert, liegt der Wert der Zeit, die er unnötig auf der Straße verplempert, bei über 100 Milliarden Euro im Jahr.


Manche fürchten, dass die Maut unsozial ist, weil sie angeblich die Armen trifft. Aber wie arm ist ein Autofahrer im Vergleich zu einem Hartz-IV-Empfänger, der sich das Auto ohnehin nicht leisten kann? Man kann im Übrigen die Tarife auch nach der Autogröße staffeln. Rumänien hat es für sozialverträglich gehalten, mit dem Übergang zur Marktwirtschaft sogar die Schlangen vor den Milchläden durch einen für Arme und Reiche gleichen Milchpreis zu ersetzen. Das sollte Mut machen.


Der ADAC hatte einmal die Position vertreten, dass man dort, wo es Staus gibt, die Straßen so weit verbreitern und verbessern muss, bis die Staus verschwinden. Hoffentlich hat der Verband seine Meinung geändert, denn diese Position ist nicht haltbar. Bei so ziemlich jedem Gut, das unter Kosten hergestellt, aber umsonst abgegeben wird, entstehen Warteschlangen, Staus wenn man so will. So viel von dem Gut bereitzustellen, bis die Warteschlangen trotz eines Preises von null verschwinden, das geht nur im Schlaraffenland. In einer Welt der Knappheit führt der Versuch, so zu verfahren, zu einer Fehllenkung von Ressourcen, die alle ärmer macht.


Sowohl Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer als auch Jochen Flasbarth, der Präsident des Umweltbundesamtes, haben sich in letzter Zeit aus unterschiedlichen Gründen für eine Straßenmaut stark gemacht. Dem einen geht es vornehmlich um die Einnahmen, dem anderen um den Umweltschutz. Auch das Argument, den ausländischen Transitverkehr durch Deutschland so zu belasten, wie es manche ausländische Staaten mit hiesigen Autofahrern machen, findet Anhänger. Diese Positionen sind zu unterstützen, wenn auch aus ökonomischer Sicht mit etwas anderen Argumenten.

Wissen macht reich:  Vertrauliche Börsen-News im MM-Club

Neue Videos:

Marlene Dietrich in "Der blaue Engel" - 1. deutscher Tonfilm: YouTube

Börse 24h
Börsen News

Mein bestes Börsenbuch:

BITCOIN LIVE

Bitcoin + Ethereum sicher kaufen Bitcoin.de
Bitcoin News
Spenden an MMnews
BTC:
bc1qwfruyent833vud6vmyhdp2t2ejnftjveutawec

BCH:
qpusq6m24npccrghf9u9lcnyd0lefvzsr5mh8tkma7 Ethereum:
0x2aa493aAb162f59F03cc74f99cF82d3799eF4CCC

DEXWEB - We Pursue Visions

 

Net-Tipps
Top Videos
Videos: Relax-Kanal

Kleinanzeigen:

Italien Spitzen-Balsamico
Original, der Beste, 25 Jahre
https://balsamico.shop/de/

 

WERBEN auf MMnews

 

Aktuelle Presse
Juncker rät EU zu Vergeltungsmaßnahmen gegen US-Strafzölle

Der ehemalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker rät der EU, schon jetzt Vergeltungsmaßnahmen gegen mögliche Strafzölle der nächsten US-Regierung von Donald Trump [ ... ]

Kubicki kritisiert Rauchverbot-Pläne der EU

Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki zeigt sich empört über Pläne des EU-Parlaments, das Rauchen an allen öffentlichen Orten zu verbieten. Er finde den Vorschlag "extrem [ ... ]

Die britische Schauspielerin Keira Knightley beobachtet einen positiven Wandel bei Frauenfiguren in Serien und Filmen. "Im Moment gibt es eine ganze Reihe interessanter, komplexer weiblicher Charaktere", [ ... ]

Trotz massiver Medienpräsenz ist das Buch "Freiheit" von Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrer einstigen Büroleiterin Beate Baumann am ersten Verkaufstag offenbar kein Ausnahmeerfolg im deutschsprachigen [ ... ]

SPD warnt EVP vor wechselnden Mehrheiten im EU-Parlament

Nach der Abstimmung über die neue EU-Kommission von Ursula von der Leyen warnen die Sozialdemokraten EVP-Chef Manfred Weber davor, in künftigen Streitfragen mit Rechtsaußen-Fraktionen im [ ... ]

Nach dem Absturz eines DHL-Frachtflugzeugs in Litauen hat der Bundesnachrichtendienst (BND) bisher keine Beweise für russische Sabotage. "Den Verdacht musste man sofort haben nach den Hinweisen, die [ ... ]

Lottozahlen vom Mittwoch (27.11.2024)

In der Mittwochs-Ausspielung von "6 aus 49" des Deutschen Lotto- und Totoblocks wurden am Abend die Lottozahlen gezogen. Sie lauten 7, 12, 16, 30, 34, und 39, die Superzahl ist die 4. Der Gewinnzahlenblock [ ... ]

Haftungsausschluss

Diese Internet-Präsenz wurde sorgfältig erarbeitet. Der Herausgeber übernimmt für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den aufgeführten Informationen, Empfehlungen oder Hinweisen resultieren, keine Haftung. Der Inhalt dieser Homepage ist ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt. Die Informationen sind keine Anlageempfehlungen und stellen in keiner Weise einen Ersatz für professionelle Beratung durch Fachleute dar. Bei Investitionsentscheidungen wenden Sie sich bitte an Ihre Bank, Ihren Vermögensberater oder sonstige zertifizierte Experten.


Für Schäden oder Unannehmlichkeiten, die durch den Gebrauch oder Missbrauch dieser Informationen entstehen, kann der Herausgeber nicht - weder direkt noch indirekt - zur Verantwortung gezogen werden. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen auf seiner Internet-Präsenz.

 

Vorsorglicher Hinweis zu Aussagen über künftige Entwicklungen
Die auf dieser Website zum Ausdruck gebrachten Einschätzungen geben subjektive Meinungen zum Zeitpunkt der Publikation wider und stellen keine anlagebezogene, rechtliche, steuerliche oder betriebswirtschaftliche Empfehlung allgemeiner oder spezifischer Natur dar.

Aufgrund ihrer Art beinhalten Aussagen über künftige Entwicklungen allgemeine und spezifische Risiken und Ungewissheiten; und es besteht die Gefahr, dass Vorhersagen, Prognosen, Projektionen und Ergebnisse, die in zukunftsgerichteten Aussagen beschrieben oder impliziert sind, nicht eintreffen. Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass mehrere wichtige Faktoren dazu führen können, dass die Ergebnisse wesentlich von den Plänen, Zielen, Erwartungen, Einschätzungen und Absichten abweichen, die in solchen Aussagen erwähnt sind. Zu diesen Faktoren zählen

(1) Markt- und Zinssatzschwankungen,

(2) die globale Wirtschaftsentwicklung,

(3) die Auswirkungen und Änderungen der fiskalen, monetären, kommerziellen und steuerlichen Politik sowie Währungsschwankungen,

(4) politische und soziale Entwicklungen, einschliesslich Krieg, öffentliche Unruhen, terroristische Aktivitäten,

(5) die Möglichkeit von Devisenkontrollen, Enteignung, Verstaatlichung oder Beschlagnahmung von Vermögenswerten,

(6) die Fähigkeit, genügend Liquidität zu halten, und der Zugang zu den Kapitalmärkten,

(7) operative Faktoren wie Systemfehler, menschliches Versagen,

(8) die Auswirkungen der Änderungen von Gesetzen, Verordnungen oder Rechnungslegungsvorschriften oder -methoden,

Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass die oben stehende Liste der wesentlichen Faktoren nicht abschliessend ist.

Weiterverbreitung von Artikeln nur zitatweise mit Link und deutlicher Quellenangabe gestattet.

 

© 2023 MMnews.de

Please publish modules in offcanvas position.