Die USA zeigen sich zunehmend besorgt, dass China den Export von „Seltenen Erden“ blockiert. US-Verteidigungsministerium mit Studie über die Sicherheitsrisiken durch Abhängigkeit von „Seltenen Erden“. Aktien-Run auf entsprechende Unternehmen.
Chinas Kontrolle über die „Seltenen Erden“ beunruhigt in zunehmenden Maße das US Militär und die Politik in Washington, berichtet das „Wall Street Journal“. Der Zugang zu dieser Metall-Gruppe sei überlebenswichtig für die Technologie des 21. Jahrhunderts. China aber würden den Zugang zu „Seltenen Erden“ immer mehr behindern und sogar teilweise blockieren, so die USA.
Die Spannungen um den Zugang zu „Seltenen Erden“ verschärften sich zuletzt, nachdem Berichten zufolge China angeblich den Export nach Japan gestoppt habe. Diese Berichte wurden jedoch von Peking dementiert.
Fakt jedoch ist, dass China diesen Grundstoff für moderne Technik zunehmend selbst beansprucht und die Exportrate heruntergefahren hat bzw. mit erhöhten Exportzöllen belegt. Trotz des erhöhten weltweiten Verbrauchs hat China seinen Export von „Seltenen Erde“ dieses Jahr um 40% reduziert.
Das sorgte für Beunruhigung nicht nur bei der westlichen Industrie, sondern auch deren Regierungen. Delegationen aus den USA, Deutschland und Japan versuchten bisher vergeblich, China zum höheren Export von „Seltenen Erden“ zu bewegen.
In die „Seltene Erden“-Krise hat sich nun auch das Pentagon eingeschaltet. Die Angelegenheit genieße dort „höchste Priorität“ hieß es. Die Abhängigkeit von „Seltenen Erden“, die nicht nur in High Tech sondern auch in Waffen eingesetzt würden, gefährde die Sicherheit der USA, so ein Sprecher. Das Land sei in „Geiselnahme“ wenn es um den Zugang zu diesen speziellen Rostoffen gehe.
Unterdessen steigen die Aktienkurse jener Unternehmen, die demnächst Seltene Erden produzieren können. Die Kurse von Arafura Resources und Lynas (beide Australien) verdreifachten sich in den letzten Monaten. Doch auch diese Unternehmen alleine werden den weltweiten Bedarf an seltenen Erden in Zukunft nicht decken können, weil die Nachfrage zu groß ist.
Hintergrund "Seltene Erden" (HB): Der weltweite Bedarf an Oxiden Seltener Erden (Rare Earth Oxide/REO) lag 2006 bei 110 000 Tonnen im Wert von 1,3 Mrd. US-Dollar. Rund 95 Prozent davon kommen aus China. Dudley Kingsnorth von der australischen Industrial Minerals Company schätzt, dass der Bedarf bis 2012 auf 185 000 bis 195 000 Tonnen steigen wird.
"Diese Elemente sind keine exotischen Pflanzen aus Zentralafrika. Sie sind für unser tägliches Leben notwendig", sagt der Detroiter Autoanalyst Jack Lifton. "Gold und Silber sind schön für Ohrringe. Aber der Tag wird kommen, an dem wir keine Handys und Blackberrys haben, weil es an Seltenen Erden mangelt. Die Spezialmetalle sind die Edelmetalle des 21. Jahrhunderts. Ohne sie werden wir ins 20. oder gar 19. Jahrhundert zurückgeworfen", unkt er.