Die gute Stimmung in der Gewerblichen Wirtschaft Deutschlands hat sich im September gehalten. Der ifo-Geschäftsklimaindex hat sich entgegen den Erwartungen sogar geringfügig von 106,7 auf 106,8 Punkte verbessert. Wir waren von einem Rückgang auf 106,1 Punkte ausgegangen.
Die befragten Unternehmen schätzten die gegenwärtige Lage nochmals merklich besser ein als im August. Dagegen haben sich die Erwartungen für die nächsten sechs Monate weiter eingetrübt, was angesichts einer sich abkühlenden weltwirtschaftlichen Entwicklung auch nicht weiter verwunderlich ist.
Beim Blick auf die Branchen zeigt sich, dass im September vor allem der Einzelhandel mehr Optimismus an den Tag legte. Dies schürt die Hoffnung, dass die Binnennachfrage und insbesondere der Private Konsum in Deutschland zunehmend zu einer Stütze der Wirtschaftsleistung werden kann, in einem Umfeld, das für den Export künftig etwas rauer wird. Die anhaltende Verbesserung der Arbeitsmarktlage ist hierbei ein wichtiger Faktor für eine nachhaltige Konsumbelebung.
Auf nahezu unverändert hohem Niveau zeigt sich laut ifo-Umfrage die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe. Dies relativiert den deutlicheren Rücksetzer, den der deutsche Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im September verzeichnete. In der Baubranche hat sich das Geschäftsklima zuletzt wieder etwas aufgehellt, und auch im Dienstleistungssektor hat sich die Stimmung insgesamt dank einer positiveren Einschätzung der gegenwärtigen Lage nochmals verbessert.
Insgesamt legt das Umfrageergebnis nahe, dass die deutsche Wirtschaft ein gutes 3. Quartal erlebt haben sollte, mit einem noch ordentlichen Wachstum. Die Wolken am Horizont mehren sich jedoch, insbesondere im Hinblick auf eine Abschwächung der ausländischen Nachfrage. Für das Winterhalbjahr ist damit zu rechnen, dass die deutsche Wirtschaft einige Gänge zurückschaltet.