Es ist ein Skandal von ungeheuerer Tragweite, eine Schande für die westliche und deutsche Medienlandschaft, dass die Aktionskonferenz „Der Euro vor dem Zusammenbruch“ letztes Wochenende in Berlin komplett zensiert wurde. Einzige Ausnahme: der russische Sender "Russia Today", welcher die Veranstaltung weltweit verbreitete.
Von Michael Mross
Mehr als 700 Teilnehmer zählte die Konferenz „Der Euro vor dem Zusammenbruch“ letztes Wochenende in Berlin. In den deutschen Medien wurde die Konferenz jedoch komplett ignoriert, was einem medialen Skandal gleichkommt. Weder Fernsehen noch Zeitungen erwähnten das Event auch nur mit einer Silbe, obwohl trotz sorgfältiger Pressearbeit alle Agenturen, Zeitungen, Sender eingeladen waren. Doch niemand kam! Das Problem "Euro" soll im Westen totgeschwiegen werden, so der Eindruck.
Um so erstaunlicher, dass ein Sender vor Ort war und sogar live berichtete: Der global empfangbare russische Sender "Russia Today" (RT). RT berichtete den ganzen Tag live von der Konferenz, machte Interviews mit einigen Teilnehmern. RT reiste eigens mit einem Satteliten-Wagen an, um die Konferenz zu covern und berichtete mehrmals täglich live.
Es ist ein Skandal von ungeheurer Tragweite, dass diese Konferenz in den deutschen Medien zensiert wurde. Die Situation ist nur noch vergleichbar mit der Situation in der ehemaligen UDSSR - nur dass sich die Situation heute umgekehrt hat: waren es früher die westlichen Medien, die ungeschminkt über die Situation im "Osten" berichteten, so sind es heute die östlichen Medien, welche der Wahrheit ermöglichen, auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden.
Die Problemanalyse und die Vorträge der einzelnen Referenten hätten es mehr als verdient, auch ins Bewusstsein der deutschen Öffentlichkeit zu treten. Teilnehmer der Konferenz waren unter anderem: Prof. Wilhelm Hankel, Prof. Karl Albrecht Schachtschneider, Nigel Farage, Edgar Most (Ehemaliger Vizepräsident der DDR Zentralbank), Klaus Blessing (Ex-Staatssekretär des DDR-Wirtschaftsministeriums), Prof. Max Otte, Walter K. Eichelburg.
Jeder einzelne Beitrag war hörenswert. Im Anschluss gab es hochinteressante Diskussionen. Doch davon hat die europäische Öffentlichkeit nichts mitgekommen, dank des Zensurpakts der westlichen Medien.
Da kann man den Russen nur dankbar sein. RT ist in allen Ländern des Globus zu empfangen und ist das "CNN" Russlands. Es ist ein Skandal von ungeheuerer Tragweite, eine Schande für die westliche Medienlandschaft, das ausgerechnet Moskau zur Stimme der Freiheit wird.
Abschlusserklärung der Aktionskonferenz 25.09.2010
Spekulanten und Bankster haben die größte Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg herbeigeführt. Offensichtlich ist: Geld- und Finanzpolitik darf nicht mehr in kleinen Zirkeln entschieden werden. Das Volk, das jetzt für die epochalen Schäden zur Kasse gebeten werden soll, muss hier wie in allen anderen wichtigen Fragen als politischer Souverän die Geschicke lenken. Wirtschaftsdemokratie statt Finanzdiktatur! Direkte Demokratie statt Parteienoligarchie!
In diesem Geiste sind am 25. September kritische Bürgerinnen und Bürger zu einer Aktionskonferenz zusammenkommen. Wir waren uns einig, dass in dieser existenzgefährdenden Situation die politischen Lagergrenzen überwunden werden und alle Demokraten zusammenstehen müssen. Dazu war die Konferenz ein wichtiger Schritt, weil sich die Versammelten trotz ihrer sozialen, weltanschaulichen und wirtschaftstheoretischen Unterschiede auf konkrete Schritte verständigen konnten:
1. Volkswiderstand gegen das Euro-System: Die „Rettungspakete“ für den Euro nützen nur den Spekulanten und Bankern. Wir lehnen alle Sparmaßnahmen ab, mit denen Steuerzahler und kleine Leute zur Finanzierung dieser Politik zur Kasse gebeten werden! Den gewaltlosen Widerstand gegen die unsozialen Folgen des Euro-Systems in Ländern wie etwa Griechenland sehen wir als vorbildlich an. Auch bei uns muss etwas passieren!
- Wir regen an, in den Städten und Gemeinden örtliche Komitees (Stammtische, Bürgerinitiativen, Volksinitiativen) zu bilden, die die Argumente gegen den Euro-Wahn verbreiten.
- Wir begrüßen juristische und verfassungsrechtliche Vorstöße zur Verhinderung der Euro-“Rettungspakete“.
- Wir rufen zur Teilnahme an Protestdemonstrationen und Streiks gegen unsoziale Politik auf.
- Wir unterstützen die Professoren Hankel und Schachtschneider, falls sie zusammen mit den weiteren Klägern vor dem Bundesverfassungsgericht eine Demonstration zur Unterstützung ihre Verfassungsklage gegen die Griechenland-“Hilfe“ veranstalten.
2. Volkskongress gegen Finanzdiktatur: Zur Beratung weiterer Schritte gegen Eurokraten und Finanzhaie soll ein Folgekongress im Frühjahr/Frühsommer 2011 stattfinden. Die Konferenz beauftragt das diesmalige Vorbereitungskomitee von der Volksinitiative (Berlin) in Zusammenarbeit mit einer Expertengruppe unter Leitung von Prof. Hankel erneut mit der Durchführung.
Hier Ausschnitte aus der Berichterstattung von "Russia Today"
Interview mit Michael Mross
Interview mit Prof. Hankel