In einer viel Aufmerksamkeit erregenden Rede erläuterte ein gewisser William Dudley, ständiges stimmberechtigtes Mitglied im Federal Open Market Committee (FOMC), Details zu weiteren Gelddruck-Maßnahmen durch die US Notenbank.
Von Kornelius Purps, UniCredit Bank
Auf's richtige Pferd gesetzt haben all diejenigen, welche seit April am amerikanischen Staatsanleihemarkt eingekauft haben. Die Rendite auf 10jährige Papiere fiel seither von rund 4% auf weniger als 2½%. Verantwortlich für diese Sauerei am Bondmarkt ist die US Notenbank und ihr Flirten mit einer Wiederaufnahme ihres Staatsanleihen-Aufkaufprogramms.
In einer viel Aufmerksamkeit erregenden Rede fing ein gewisser William Dudley, ständiges stimmberechtigtes Mitglied im Federal Open Market Committee (FOMC), am Freitag an, Details der Überlegungen innerhalb der US Notenbank auszuplaudern.
So meinte Dudley, sollte sich der Wirtschaftsausblick nicht aufhellen, spreche dies für weitere action der Fed. Bislang hieß es immer, eine weitere Eintrübung des Wirtschaftsausblicks sei Bedingung. Außerdem verwies Dudley auf den anhaltenden Disinflationstrend in den USA.
Disinflation beschreibt steigende, aber im Jahresabstand geringer werdende Inflationsraten. Ein externer Schock könne die Vereinigten Staaten an den Rand einer Deflation bringen. Schließlich nahm der Vorsitzende der Fed New York noch die Zahl "500 Milliarden" in den Mund.
Beobachter werten Dudleys Einlassungen so, dass innerhalb des FOMC mittlerweile eine Mehrheit für eine Auflage des als QE2.0 bezeichneten Programms existiere. Immer mehr Analysten rechnen daher mit einer entsprechenden Ankündigung bereits nach dem nächsten FOMC-Treffen Anfang November.
Der an diesem Freitag anstehende Arbeitsmarktbericht dürfte an dem Vorhaben der Fed wohl kaum noch etwas ändern. Zumal eine positive Überraschung mit einem Stellenaufbau von mehreren hundert Tausend Jobs dem Reich der Fabelwelt zuzuordnen ist. Der Konsens wie auch unser Haus rechnet mit einem kaum nennenswerten Plus bei den Payrolls von 5-10 Tausend sowie einem erneuten Anstieg der Arbeitslosenquote von 9,6% auf 9,7%.