Top-Ökonomen warnen vor Scheitern von Stuttgart 21. „Denn solche Projekte sind nötig, um die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands über viele Dekaden hin zu sichern. Sie können nicht vordergründigen kurzfristigen Interessen wie dem Gewinn der nächsten Landtags- oder Bundestagswahlen geopfert werden.“
Führende Ökonomen in Deutschland haben eindringlich vor einem Scheitern des umstrittenen Bahnprojekts Stuttgart-21 gewarnt. „Es ist heute mehr denn je nötig, solche Reformprojekte medial erfolgreich und transparent vorzustellen und politisch durchzustehen“, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, Handelsblatt Online. „Denn solche Projekte sind nötig, um die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands über viele Dekaden hin zu sichern. Sie können nicht vordergründigen kurzfristigen Interessen wie dem Gewinn der nächsten Landtags- oder Bundestagswahlen geopfert werden.“
Ähnlich äußerte sich der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther. „Stuttgart 21 ist weit mehr als nur ein lokales Projekt, es wirkt einmal über die transeuropäischen Netze in seiner Infrastrukturbedeutung weit darüber hinaus, zugleich ist es ein Signal für die Machbarkeit großer Infrastrukturkonzepte im demokratischen Staat“, sagte Hüther Handelsblatt Online. Er äußerte generell die Sorge, dass der Wirtschaft bei Infrastrukturprojekten und Industrieanlagen dieser Größenordnung die Investitionssicherheit genommen werde und damit die Zukunftsfähigkeit Deutschlands auf dem Spiel stehe. „Ich teile die Befürchtungen, die viele vortragen, dass dann solche Projekte kaum noch durchführbar sind.“ „Denn wir nehmen den demokratischen Regeln ihre Grundlage, und wir entwerten gerichtsfeste Beschlüsse nach dem Willen der Straße.“
Hüther sprach daher den Projektgegnern das Recht auf Widerspruch ab. Die heutige Generation habe „wohl kaum“ das Recht, der künftigen solche Chancen zu verbauen. Es sei zudem inakzeptabel, „dass Schülerdemos während der Schulzeit den Takt für politische Entscheidungen vorgeben“. Richtig an der Kritik sei allenfalls, dass die kommunikative Begleitung „unzureichend“ gewesen sei. „Doch wer jetzt wackelt, der wird nichts mehr hinbekommen“, warnte der Ökonom und fügte hinzu: „Kein Wandel zu den erneuerbaren Energien wird gelingen, der ganz neue Überlandleitungen und Risikobereitschaft bei CCS erfordert. Das möge bedenken, wer jetzt auf der Welle öffentlicher Erregung mitzuschwimmen versucht.“
DIW-Chef Zimmermann gab zudem zu bedenken, dass Stuttgart 21 Baden-Württemberg und der Region eine langfristige Perspektive gebe, „die für Wachstum, Arbeitsplätze und Wohlstand ganz Deutschlands symbolisch sein kann“. Baden-Württemberg sei ein wirtschaftliches Kraftzentrum, das allerdings der langfristigen Stärkung bedürfe. „Verkehrsinfrastruktur ist dabei ein Schlüssel für Zukunftsfähigkeit“, betonte Zimmermann und fügte hinzu: „Dass es uns derzeit wirtschaftlich so gut geht ist die Folge eines anstrengenden Reformprozesses, der ebenfalls heftig politisch umstritten war. Wir sollten deshalb an der Umsetzung von Stuttgart 21 konsequent festhalten.“
DÜSSELDORF. Führende Ökonomen in Deutschland haben eindringlich vor einem Scheitern des umstrittenen Bahnprojekts Stuttgart-21 gewarnt. „Es ist heute mehr denn je nötig, solche Reformprojekte medial erfolgreich und transparent vorzustellen und politisch durchzustehen“, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, Handelsblatt Online. „Denn solche Projekte sind nötig, um die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands über viele Dekaden hin zu sichern. Sie können nicht vordergründigen kurzfristigen Interessen wie dem Gewinn der nächsten Landtags- oder Bundestagswahlen geopfert werden.“
Ähnlich äußerte sich der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther. „Stuttgart 21 ist weit mehr als nur ein lokales Projekt, es wirkt einmal über die transeuropäischen Netze in seiner Infrastrukturbedeutung weit darüber hinaus, zugleich ist es ein Signal für die Machbarkeit großer Infrastrukturkonzepte im demokratischen Staat“, sagte Hüther Handelsblatt Online. Er äußerte generell die Sorge, dass der Wirtschaft bei Infrastrukturprojekten und Industrieanlagen dieser Größenordnung die Investitionssicherheit genommen werde und damit die Zukunftsfähigkeit Deutschlands auf dem Spiel stehe. „Ich teile die Befürchtungen, die viele vortragen, dass dann solche Projekte kaum noch durchführbar sind.“ „Denn wir nehmen den demokratischen Regeln ihre Grundlage, und wir entwerten gerichtsfeste Beschlüsse nach dem Willen der Straße.“
Hüther sprach daher den Projektgegnern das Recht auf Widerspruch ab. Die heutige Generation habe „wohl kaum“ das Recht, der künftigen solche Chancen zu verbauen. Es sei zudem inakzeptabel, „dass Schülerdemos während der Schulzeit den Takt für politische Entscheidungen vorgeben“. Richtig an der Kritik sei allenfalls, dass die kommunikative Begleitung „unzureichend“ gewesen sei. „Doch wer jetzt wackelt, der wird nichts mehr hinbekommen“, warnte der Ökonom und fügte hinzu: „Kein Wandel zu den erneuerbaren Energien wird gelingen, der ganz neue Überlandleitungen und Risikobereitschaft bei CCS erfordert. Das möge bedenken, wer jetzt auf der Welle öffentlicher Erregung mitzuschwimmen versucht.“
DIW-Chef Zimmermann gab zudem zu bedenken, dass Stuttgart 21 Baden-Württemberg und der Region eine langfristige Perspektive gebe, „die für Wachstum, Arbeitsplätze und Wohlstand ganz Deutschlands symbolisch sein kann“. Baden-Württemberg sei ein wirtschaftliches Kraftzentrum, das allerdings der langfristigen Stärkung bedürfe. „Verkehrsinfrastruktur ist dabei ein Schlüssel für Zukunftsfähigkeit“, betonte Zimmermann und fügte hinzu: „Dass es uns derzeit wirtschaftlich so gut geht ist die Folge eines anstrengenden Reformprozesses, der ebenfalls heftig politisch umstritten war. Wir sollten deshalb an der Umsetzung von Stuttgart 21 konsequent festhalten.“