Was ist eigentlich die Neue Weltordnung? Wie kann man sie verhindern? Max Keiser sieht das Konsumverhalten als wichtigen Ansatzpunkt und ruft zum Boycott von Coca-Cola auf.
Von Lars Schall
Max Keiser schickte uns den Teaser für den „Keiser Report No. 84“. Darin macht er einen konstruktiven Vorschlag, wie der Neuen Weltordnung erfolgreich beizukommen wäre: durch Geldentzug.
Ist das naiv gedacht? Fragen wir einmal nach.
„Herr Keiser, es gibt ziemlich viel Gerede allerorten rund um die sogenannte Neue Weltordnung. Wie würden Sie diese für all jene beschreiben, die sich darunter nichts vorzustellen wissen?“
„Alle Länder, einschließlich der USA, verschmelzen mit Welt-Organisationen wie dem IWF, der Weltbank und dergleichen Institutionen. Obama hat das letztens vorgemacht, als er das Problem, das es mit der Einwanderung in Arizona gibt, an die Vereinten Nationen weitergab.“
„Die Neue Weltordnung ist keine Verschwörungstheorie, sondern real?“
„Früher wurde sie gewöhnlich der Amerikanische Imperialismus genannt. Doch nunmehr, da Amerika selbst unter die Schirmherrschaft des IWF etc. fällt, ist es eine ,post-amerikanische' Neue Weltordnung. Die Neue Weltordnung ist gleichbedeutend mit ,Post-Amerika'.“
„Ohne dass die USA auf die Knie gebracht werden, wird es keine Neue Weltordnung geben?“
„Nun, von 1945 bis jetzt hatten wir den Amerikanischen Imperialismus. Der Dollar ist jetzt aber nur noch Toast. Was also kommt dann? Wird ein anderes Land seinen Platz einnehmen? Oder werden diese Einrichtungen wie der IWF, die Weltbank und die BIZ das Kommando übernehmen? In Anbetracht dessen, dass jene Leute in den USA, die ihren bisherigen Status erhalten sehen möchten, dabei helfen werden, dass der IWF, die Weltbank und die BIZ das Vakuum auffüllen, das Amerika hinterlässt, sind die Chancen für eine NWO – also Post-Amerika – höher als für eine, sagen wir, Übernahme durch ein chinesisches Imperium.“
„Sie sagen, dass die Leute ihre Macht als Verbraucher benutzen sollen, um eine positive Veränderung herbeizuführen. Können Sie das etwas genauer ausführen? Und warum ist Coca Cola das Hauptziel diesbezüglich?“
„Die Wirtschaftsbereiche von Größe und Bedeutung sollten genutzt werden. Ich habe herausgefunden, dass Coke die größte Marktkapitalisierung im Verhältnis zu den Verkaufszahlen aufweist (sales to market cap ratio). Da es aber zugleich bei den meisten Leuten verhasst ist, wäre es diejenige Aktie, die am einfachsten durch einen Konsumentenboykott auf Null gebracht werden könnte. Sehr viel einfacher als McDonalds und Starbucks, und noch sehr viel mehr einfacher als Exxon.
Unter allen Firmen, die man boykottieren kann, besitzt Coke das größte Durchschlagspotential. Die Idee dahinter ist schlicht die, die Machtverhältnisse wieder ins Gleichgewicht zu bringen und einen Gewinn für die Opfer solcher Unternehmen wie Coke zu erzwingen. Indem man den Aktienwert auf Null bringt, bewirkt man das. Man nimmt erst einmal die Unternehmen aus dem Geschäft, die in der Rangordnung am anfälligsten im Fall einer Boykottkampagne sind. Coke ist (basierend auf meinem Index der Boykott-Anfälligkeit und des Hasses) das leichteste Opfer. Sobald die Aktien auf Nul sind, wendet man sich der nächsten anfälligen Unternehmung auf dem Index zu.