Nobelpreisträger Diamond will trotz Widerstand in die US-Notenbank. "Ich habe in der Vergangenheit bereits immer wieder als Politikberater gearbeitet. Die Fed ist eine unabhängige Notenbank, insofern werde ich dort keine Politik machen.
Der Ökonom Peter Diamond, der am Montag den Wirtschafts-Nobelpreis gewonnen hat, will gegen den Widerstand der Republikaner in den Vorstand der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) einziehen. "Ich habe nach wie vor große Lust auf diese neue Aufgabe", sagte Diamond der ZEIT.
"Ich habe in der Vergangenheit bereits immer wieder als Politikberater gearbeitet. Die Fed ist eine unabhängige Notenbank, insofern werde ich dort keine Politik machen. Aber ich kenne mich gut mit Themen wie Arbeitslosigkeit aus, und solche Themen tangieren heute auch die Fed." Diamond wurde kürzlich von US-Präsident Barack Obama als Vorstandsmitglied vorgeschlagen. Doch bisher konnte er sich nicht gegen den Widerstand der republikanischen Senatoren durchsetzen.
Über den Nobelpreis sagte Diamond der ZEIT: "Mir war es immer wichtiger, dass meine Ideen für sich stehen." Mit seinem Modell von so genannten Suchmärkten hat der heute 70-jährige emeritierte Professor vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) das tradierte neoklassische Paradigma in der Arbeitsmarktforschung abgelöst. So kennt jede Volkswirtschaft das Szenario, dass trotz einer großen Zahl an Arbeitslosen freie Stellen unbesetzt bleiben. "Das mag ineffizient sein. Aber in der Realität darf man nicht von vollkommenen Märkten mit perfekter Information ausgehen", erklärt Diamond.