FDP-Finanzexperte Schäffler sieht in Commerzbank Dauer- Systemrisiko für den Steuerzahler. „Es zeigt, dass die Lage im Finanzsektor nach wie vor sehr ernst ist“
Die FDP wertet einen Bericht des Handelsblatts, wonach auf die Commerzbank möglicherweise neue Belastungen in Milliardenhöhe zukommen, als Alarmsignal. „Es zeigt, dass die Lage im Finanzsektor nach wie vor sehr ernst ist“, sagte der Finanzexperte der FDP-Bundestagfraktion, Frank Schäffler, Handelsblatt Online. Die Commerzbank müsse ihr Risiko abbauen und gleichzeitig dauerhaft Erträge erwirtschaften. „Ich befürchte, dass dieser Spagat noch lange für den Steuerzahler ein Systemrisiko sein wird“, sagte er und fügte hinzu: „Wie die Exit-Strategie aussehen soll, kann ich derzeit nicht erkennen.“ Hier sei dringender Handlungsbedarf seitens der Bundesregierung
Das Handelsblatt (Mittwochausgabe) hatte zuvor aus Finanzkreisen berichtet, dass die teilverstaatlichte Commerzbank auf einer Liste des Financial Stability Boards (FSB) landen solle. Diese Liste erfasse besonders systemrelevante Banken und Versicherer, von denen das FSB, das für die Stabilität der Finanzmärkte zuständig ist, einen zusätzlichen Risikopuffer beim harten Eigenkapital von zwei bis drei Prozentpunkten erwarte. Damit soll ein Zusammenbruch verhindert werden. Für die Commerzbank würde ein Platz auf der Liste bedeuten, dass sie zwei bis drei Mrd. Euro mehr auf die hohe Kante legen müsste.