China steigt zum zweitgrößten deutschen Exportmarkt auf. Volksrepublik schon 2011 für deutsche Wirtschaft wichtiger als USA. „Die Dynamik in Fernost hat zuletzt noch zugenommen“.
Bereits im kommenden Jahr steigt China voraussichtlich zum nach Frankreich zweitgrößten Absatzmarkt für die deutsche Wirtschaft auf. Erstmals würde das Land damit Handelspartner wie die USA, Großbritannien und die Niederlande überholen. Das zeigen exklusive Berechnungen des Münchner Ifo-Instituts für die Financial Times Deutschland (Mittwochausgabe). Danach exportieren deutsche Firmen 2011 Waren im Wert von 66 Mrd. Euro nach China. Das ist fast doppelt so viel wie 2009, als es noch 36,5 Mrd. Euro waren. „Die Dynamik in Fernost hat zuletzt noch zugenommen“, sagte Ifo-Außenhandelsexperte Steffen Elstner.
China macht damit in der Rangliste der wichtigsten Exportmärkte einen gewaltigen Satz um fünf Plätze nach vorn – auch wenn der Vorsprung gegenüber den USA laut Ifo nur 1 Mrd. Euro ausmacht. Wichtigster Geschäftspartner der deutschen Wirtschaft und uneinholbar auf Platz eins bleibt auch im kommenden Jahr Frankreich. Der Nachbar soll 2011 Waren im Wert von 94 Mrd. Euro abnehmen.
Nach Einschätzung von Experten ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis China größtes Exportziel für deutsche Waren ist. Bereits heute ist die Volksrepublik wichtigster Beschaffungsmarkt. „Dieser Trend wird sich fortsetzen“, sagte Nils Jannsen vom Kieler Institut für Weltwirtschaft.