Die Hälfte der Deutschen will künftig freiwillig die Fingerabdrücke auf dem Personalausweis speichern lassen. In einer Umfrage des Nachrichtenmagazins FOCUS sagten 40 Prozent, sie lehnten diese Möglichkeit ab. Zehn Prozent zeigten sich noch unentschieden. In den alten Bundesländern wird die geplante Neuerung eher begrüßt: 51 der West- und 44 der Ostdeutschen wollen lieber einen Personalausweis mit Fingerabdruck.
Das Meinungsforschungsinstitut polis/USUMA befragte für FOCUS 1009 repräsentativ ausgewählte Personen.
Angeblich befürchten viele Befragte, dass eine Verweigerung von Vornherein ein Verdachtsmoment darstellt. Unter dem Motto „Wer nichts zu verbergen hat..." sind allerdings auch viele Deutsche mit dieser Maßnahme kritiklos einverstanden. Datenschutzrechtliche Bedenken haben nur wenige.
Nach Ansicht einiger Kritiker ist es nur eine Frage der Zeit, bis der „Zwangsfingerabdruck" kommt. Offensichtlich sind die Behörden selbst darüber überrascht, dass es so wenig Widerstand gegen diese Maßnahme gibt.
Doch selbst wenn es bis dahin noch eine Zeit lang dauert, dürft der Druck auf jene steigen, welche den fingerlosen Personalausweis vorziehen. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis die Verweigerer Verdachtsmomente auslösen.
Wer beispielsweise in eine Polizeikontrolle kommt, der dürfte im Verdachtsfalle größere Schwierigkeiten haben als jener, der den Fingerausweis präsentieren kann.
Um solchen Unannehmlichkeiten aus dem Weg zu gehen, werden in Zukunft wohl immer mehr Bürger „freiwillig" ihren Abdruck in den Ausweis integrieren.