Daimler: Erneut Konflikt mit der SEC. Bericht an die US-Behörden offenbart Korruptionsvorwürfe in Afrika. Nach Angaben aus Konzernkreisen verlangten sie unter anderem bessere Kontrollen, schnellere Kommunikationsprozesse und mehr Transparenz.
Der Automobilkonzern Daimler ist erneut mit der amerikanischen
Börsenaufsicht SEC in Konflikt geraten. Dabei gehe es Konzernkreisen
zufolge unter anderem um einen bislang noch nicht bekannten
Korruptionsvorwurf in Afrika, berichtet das manager magazin in seiner
neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 22. Oktober). Ein Daimler-Sprecher
sagte dazu, es gebe immer wieder mal Compliance-Fälle. Zu einzelnen äußere
man sich allerdings nicht.
Ausgelöst hatte den neuerlichen Ärger Daimlers interner Korruptionswächter
Louis Freeh. Der ehemalige Chef der US-Bundespolizei FBI steht auf der
Gehaltsliste des Unternehmens, informiert die amerikanische Justiz aber
regelmäßig darüber, ob Daimlers Unternehmenskultur wirklich sauberer wird.
So hatte es das Unternehmen im Frühjahr mit der SEC und dem amerikanischen
Justizministerium vereinbart. Der Konzern hatte sich außerdem verpflichtet,
185 Millionen Dollar Strafe zu zahlen.
Gleich in seinem ersten Bericht informierte Freeh die Börsenaufsicht im
Sommer über den möglichen Korruptionsfall in Afrika und andere in seinen
Augen bedenkliche Entwicklungen. Die Amerikaner reagierten mit einer Reihe
neuer Auflagen. Nach Angaben aus Konzernkreisen verlangten sie unter
anderem bessere Kontrollen, schnellere Kommunikationsprozesse und mehr
Transparenz. Der Konzern wollte die Auflagen nicht bestätigen.