Daten auf neuer Steuer-CD von zweifelhafter Qualität. Die Steuerfahnder klingelten angeblich in mehreren Fällen bei Unschuldigen.
Offenbar hat die Steuerfahndung Münster Probleme mit der Qualität jener Kundendaten
aus der Schweizer Privatbank Julius Bär, die vom Land Nordrhein-Westfalen für 1,4
Millionen Euro angekauft wurden (SPIEGEL 42/2010). Die Steuerfahnder klingelten angeblich
in mehreren Fällen bei Unschuldigen. Davon betroffen war eine Lokalpolitikerin
aus dem Düsseldorfer Raum, die 400000 Schweizer Franken bei Julius Bär angelegt
haben soll. Die Steuerfahnder machten ihr auch gleich die Rechnung auf: 50000 Euro
sollte sie sofort an die Staatskasse überweisen. Die Politikerin, die inzwischen anwaltlich
vertreten wird, beteuerte, weder sie noch jemand aus ihrer Familie hätten jemals
Geld in der Schweiz angelegt. Seit Wochen bemüht sie sich um eine Bestätigung des
Bankhauses. Doch das tut sich schwer mit einer Bescheinigung, schließlich sei die
Frau keine Kundin.