In den USA sollen alle finanziellen Transaktionen an den Staat weitergeleitet werden. Das gilt für alle Kreditkarten und alle Internetbezahldienste wie z.B. PayPal. Ein Großangriff auf Privatsphäre und Handel.
Datenschützer in den USA laufen derzeit Sturm gegen ein neues Gesetz, welches der Senat demnächst durchwinken soll. Kreditkartenorganisationen müssen demnach alle Transaktionen ihrer Kunden einer staatlichen Behörde melden. Das neue Gesetz zielt auch auf alle Internetgeschäfte, die beispielsweise mit PayPal oder ähnlichen Finanzdienstleistern bezahlt werden.
Auf diese Weise erhält der Staat direkten Zugriff auf Informationen zu der Frage, wer wo was gekauft hat und wie viel er bezahlt hat. Auf der anderen Seite erhalten die Behörden Details darüber, wer was zu welchem Preis verkauft hat.
Sollte die neue Verordnung Wirklichkeit werden - und derzeit sieht es so aus - dann sind dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet. Derzeit ist völlig unklar, an welche Behörde die Daten übermittelt werden und was damit gemacht wird. Es gibt auch keine Garantien zur Datensicherheit, keine Antwort auf die Frage, an wen die Daten gegebenenfalls weitergeleitet werden. Offen auch die Frage, wie die Informationen vor Missbrauch durch Dritte geschützt sind.
Eines ist dagegen jetzt schon klar: Wenn die Behörden Namen und Beträge kennen, dann können sie auch abgleichen, ob der Betroffene finanziell überhaupt in der Lage war, so viel Geld auszugeben. Ein direkter Abgleich mit der rabiaten Steuerbehörde IRS scheint jedenfalls ausgemachte Sache zu sein.
Insbesondere die kleinen Internethändler müssen nämlich zusätzlich zu den Daten ihrer Kundschaft auch ihre so genannte Social Securitiy Number preisgeben. Dagegen wenden sich besonders die Power Seller bei eBay. Generell gilt: wer irgendetwas im Internet verkauft muss einen kompletten Datensatz an den Staat abliefern. Das bedeutet natürlich auch Zusatzkosten, den sich viele kleine Anbieter gar nicht leisten können.