Die Gold- und Silber-Shortpositionen an COMEX notieren wieder nahe ihrer Allzeithochs. Nur eine Hand voll Player setzt mit riesigen Summen auf fallende Kurse durch Leerverkäufe. Derzeit sind mehr als 130 Tagesproduktionen Gold erforderlich, um diese Leerverkäufe einzudecken.
Die Gold- und Silber-Short Positionen notieren wieder in der Nähe von Rekordhochs. Die acht größten Banken haben derzeit soviel Gold leerverkauft, dass über 130 Tage der weltweiten Goldproduktion nötig wären, um diese einzudecken. Bei Silber sind es sogar über 160 Tage.
Die Daten kommen von der Comex und spiegeln das "Commitment of Traders" wider, d.h. die Positionen der professionellen Händler, welche in der Regel die größten Banken sind. Die Hauptshortpositionen werden derzeit nur von wenigen großen Playern gehalten, unter anderem HSBC, JP Morgan, Deutsche Bank.
Das interessante an der Situation ist die Tatsache, dass diejenigen, welche Gold long sind, am Ende nicht auf der Auslieferung des Edelmetalls bestehen, sondern sich mit so genanntem Cashsettlement begnügen. D.h., sie erhalten die Gewinne in Geld ausgezahlt. Würden die "Long-Player" jedoch auf die Auslieferung des Goldes bestehen - was sie theoretisch und praktisch könnten - hätte die Gegenseite sofort ein enormes Problem, das entsprechende Gold überhaupt zu liefern. Denn einfach dürfte es nicht sein, an 130 Tagesproduktionen Gold heranzukommen.
Nicht wenige Marktteilnehmer vermuten deshalb, dass diese Shortpositionen einzig dazu dienen, den Goldpreis in Schach zu halten. Am Ende wird die Differenz halt in Papiergeld ausgezahlt - und davon kann man bekanntlich unendlich viel aus dem Nichts schöpfen.
Grafik zeigt die Leerverkaufsposition in den einzelnen Rohstoffen. Ganz rechts Gold uns Silber.
Rot = Leerverkaufspositionen der 4 größten Player / Grün= Leerverkaufspositionen der 8 größten Player.