Der Chef der Weltbank, Robert Zoellick, hat sich für ein neues System internationaler Wechselkurse ausgesprochen, in dem auch ein neuer Gold-Standard definiert werden sollte. Dieses System könnte das in den 1970er Jahren gescheiterte Bretton-Woods-Abkommens über feste Wechselkurse ersetzen.
Zoellick erklärte am Montag in der „Financial Times“ (FT), ein neues Währungssystem würde „vermutlich den Dollar, den Euro, den Yen, das Pfund und den Yuan umfassen und sich in Richtung Internationalisierung bewegen.“ Es sollte auch überlegt werden, den Goldpreis als internationalen Referenzwert der Markterwartungen für Inflation, Deflation und künftige Währungsbewertungen zu installieren, sagte Zoellick.
Der Preis für Gold hatte am Montag ein Rekordhoch bei 1398 Dollar je Feinunze markiert, vor allem wegen der Sorgen über die Schwäche der US-Währung. Die US-Notenbank Fed hatte vergangene Woche ihre Geldpolitik weiter gelockert und angekündigt, Staatsanleihen in Milliarden-Höhe zu kaufen.
Analysten begrüßten den Vorschlag Zoellicks im Grundsatz, gehen aber nicht davon aus, dass solche Reformen bald in die Tat umgesetzt werden können. Ab Donnerstag findet in Südkorea der G20-Gipfel statt, bei dem auch über das Thema Währungen gesprochen werden soll.