Die Zeit des US-Dollar als Weltreservewährung neigt sich offensichtlich dem Ende. Hat die Fed Interesse an einem höheren Goldpreis? Weltbank und und Diskussion um Gold-Standard: Das, was Zoellick andeutet, kann einen „Game Change“ bedeuten. Hier werden Versuchsballons gestartet, um die Reaktion zu erkunden.
Von Robert Rethfeld
Seit den 1970er Jahren hat kein hochrangiger Amerikaner das Thema Goldstandard positiv besetzt in den Mund genommen. Weltbank-Chef Robert Zoellick hat dies getan. Zoellick ist nicht irgendwer: Er war Mitglied der Regierung Bush und spielte bei der Wiedervereinigung Deutschlands eine größere Rolle. Der Amerikaner Robert Zoellick und der ehemalige IWF-Direktor Horst Köhler kennen sich seit langem. Köhler arbeitet seit kurzem in einer Kommission, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Finanzmärkte neu zu ordnen.
Es ist davon auszugehen, dass derzeit vieles diskutiert wird. Das, was Zoellick hier andeutet, kann einen „Game Change“ bedeuten. Hier werden Versuchsballons gestartet, um die Reaktion zu erkunden. Die Zeit des US-Dollar als Weltreservewährung neigt sich offensichtlich dem Ende entgegen, dafür werden mulilaterale Ansätze diskutiert. Dies scheint auch von den Amerikanern akzeptiert zu werden.
Aber es gibt Bedingungen. Eine könnte lauten, dass die wichtigsten Währungen in einen Goldstandard eingebunden werden. Die Amerikaner – und auch die Deutschen – würden damit ihre Vorrangstellung im Bezug auf die Höhe der Goldreserven ausnutzen können.
Die von uns im Jahresausblick 2010 beschriebene Neuordnung der Finanzwelt rückt näher. Ich bleibe dabei: Es wird eine politische Lösung sein. Im Hintergrund wird bereits heftig daran gearbeitet. QE II könnte schon ein Baustein dieser Lösung sein: Denn je stärker Bernanke den Goldpreis hochfährt, desto mehr Optionen bezüglich der Entschuldung haben die USA in Vergleich zu anderen Staaten. Möglicherweise steigen deshalb die Rohstoffe in allen Währungen.