Deutsche verlieren Vertrauen in Soziale Marktwirtschaft. Die Unzufriedenheit mit der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung zeigt sich auch am weit verbreiteten Gefühl, vom wachsenden Wohlstand ausgeschlossen zu sein.
Das Vertrauen der Deutschen in die Soziale Marktwirtschaft ist nach einem Bericht der Berliner Zeitung (Mittwochausgabe) auf ein Rekordtief gefallen. Nur noch 48 Prozent der Bundesbürger sind laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) der Meinung, die deutsche Wirtschaftsordnung habe sich bewährt. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 1994, als sich noch 73 Prozent zur Sozialen Marktwirtschaft bekannten. Der Anteil der Skeptiker verdoppelte sich in diesen Zeitraum auf 41 Prozent. Der Zeitung liegt die Auswertung der Umfrage vor.
Die Unzufriedenheit mit der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung zeigt sich auch am weit verbreiteten Gefühl, vom wachsenden Wohlstand ausgeschlossen zu sein. Nur gut ein Fünftel der Bundesbürger glaubt, der Wirtschaftsaufschwung werde ihre persönliche Lage verbessern. Entsprechend meinen mehr als sieben von zehn Deutschen, es gehe hierzulande „eher nicht gerecht“ zu. Die Frustration macht auch vor der Demokratie nicht halt. Nach einer längeren Phase steigender Zufriedenheit zeigte sich nun erstmals wieder ein deutlicher Rückgang. Hatten sich im September 2009 noch 62 Prozent der Deutschen zufrieden mit der Demokratie gezeigt, ist es jetzt nur noch gut die Hälfte. Mehr als vier zehn Befragten äußern sich dagegen kritisch.