462.000 Senioren mehr müssen Rentensteuer zahlen. Staat kassiert durch Neuregelung 1,9 Milliarden Euro mehr bei Rentnern ein. Zahl der steuerbelasteten Rentner wird noch steigen, weil die Finanzämter jetzt noch intensiver kontrollieren können.
Berlin - Die Neuregelung der Rentensteuer im Jahr 2005 belastet
Deutschlands Senioren massiv! Nach einem Bericht der BILD-Zeitung
(Donnerstagausgabe) müssen wegen des Gesetzes 462 000 Senioren
zusätzlich Steuern zahlen.
Danach stieg die Zahl derjenigen Rentner, die dem Finanzamt Einkommensteuer
überweisen müssen, von 1,85 auf 2,3 Millionen. Das ist ein Plus
von 25 Prozent. Wie die BILD-Zeitung unter Berufung auf eine
Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage des FDP-Finanzexperten
im Bundestag, Frank Schäffler, weiter berichtet, musste jeder
der betroffenen Rentner 211 Euro im Jahr zusätzlich an den Fiskus
zahlen. Der Staat nahm dadurch 1,9 Milliarden Euro mehr ein.
Die Regierung hatte bei der Verabschiedung des Gesetzes nur mit
Mehreinnahmen von 1,5 Milliarden Euro gerechnet.
Verglichen wurden in der Statistik des Bundesfinanzministeriums
die Zahlen von 2004 (alte Rentensteuer) mit denen von 2005, dem
ersten abgeschlossenen Steuerjahr nach der Verschärfung des Gesetzes.
Allerdings gab es keine Angaben aus Niedersachsen. Die tatsächliche
Zahl der steuerzahlenden Rentner dürfte also noch viel höher
liegen.
Besonders heftig traf es der BILD-Zeitung zufolge diejenigen
Senioren, die nur von Renteneinkünften leben. Im Jahr 2004 mussten
nur 7720 dieser Rentner Einkommensteuer zahlen. 2005 waren es
bereits 73.618 - fast neun Mal soviel!
Dem Bericht zufolge wird die Zahl der steuerbelasteten Rentner
noch steigen, weil die Finanzämter jetzt noch intensiver kontrollieren
können. So hätten Rententräger und private Versicherungen inzwischen
fast 146 Millionen sogenannte Kontrollmitteilungen mit Angaben
über die bezogenen Renten an die Finanzbehörden verschickt.