Der Chef der Bundespolizei, Matthias Seeger, warnt: “Die Terror-Gefahr ist ernster als je zuvor“. Seeger: “Auf einer Bedrohungsskala von 1 bis zehn liegen wir im Moment bei 9,0“. Den Vorwurf der Panikmache weist der Chef der Bundespolizei zurück.
Berlin - Nach Einschätzung des Präsidenten des Bundespolizeipräsidiums,
Matthias Seeger (55), ist die Terrorgefahr in Deutschland derzeit
größer als je zuvor. Dennoch sind laut Seeger “Panik oder Hysterie“
nicht angebracht.
Der BILD-Zeitung (Freitagsausgabe) sagte Seeger: “Die Terror-Gefahr
ist ernster als je zuvor. Da sind sich alle Sicherheitsbehörden
in ihrer Einschätzung einig. Denn es gibt ganz konkrete Hinweise
auf geplante Anschläge durch islamistische Extremisten in den
nächsten Wochen.“
Den Vorwurf der Panikmache weist der Chef der Bundespolizei zurück.
Seeger: “Panik oder Hysterie sind nicht angebracht. Aber auf
einer Skala von eins - keine Gefahr - bis zehn - akute Anschlagsgefahr
- liegen wir im Moment bei 9,0. Da gilt es besonders wachsam
zu sein.“
Als besonders gefährdet bezeichnet Seeger “Bahnhöfe und Flughäfen“.
Gleichzeitig warnt der Bundespolizei-Chef vor einem möglichen
Blutbad durch islamistische Extremisten: “Die al-Qaida-Taktik
der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Terroristen auf medienwirksame
Terror-Spektakel setzen und möglichst viele Menschen töten wollen.“
Auch ein Terror-Szenario wie in Mumbai 2008, als Terroristen
den Bahnhof der Stadt mit Schusswaffen stürmten und wahllos Menschen
erschossen haben, schließt Seeger nicht aus, doch die Bundespolizei
sei auf eine solche Situation vorbereitet.
Seeger: “Wir sind auf Vieles vorbereitet. Etliche unserer Einsatzkräfte
haben in den vergangenen Jahren an Spezial-Schulungen teilgenommen,
bei denen die Abwehr einer Amoklage simuliert wird. In so einer
Situation muss man schnell, wirksam und entschlossen reagieren,
ähnlich wie bei Angriffen von Terroristen - das sind vergleichbare
Szenarien.“
Die Bundesliga-Spiele der kommenden Wochen hält der Präsidenten
des Bundespolizeipräsidiums für “sicher“. Er sagte der BILD-Zeitung
dazu: “Die Polizei wird, wie an jedem normalen Wochenende auch,
die Spiele sichern. Aber sie wird sicher deutlich mehr Präsenz
zeigen. Auch die Bundespolizei wird auf den Bahnhöfen mit bis
zu 2500 Bereitschaftspolizisten im Einsatz sein. Zudem haben
wir Extra-Streifen in Zivil und Uniform in den Zügen vorgesehen.“