Die US-Medien feiern die Verhaftung von Wikileaksgründer Assange als Triumph. Die Art und Weise der Berichterstattung erinnert an finsterste UdSSR-Zeiten. Der Fernsehsender NBC vermeldete: "Endlich ist die Verbrecherjagd beendet." - USA fordern Auslieferung. Assange, der "Dissident" des Westens?
Die US-Medien berichten über die Verhaftung von Wikileaksgründer Assange, als wenn sie einen Krieg gewonnen hätten. "Das klingt wie eine gute Nachricht", so der Kommentar von US-Verteidigungsminister Robert Gates, den Reporter während eines Fluges nach Afghanistan über die Festnahme von Assange informierten. Die Art und Weise der Berichterstattung erinnert an Schlagzeilen aus totalitären Staaten, welche einen "Staatsfeind" vernichtet haben. Assange gilt in den US-Medien als Verbrecher.
Das Pentagon hatte WikiLeaks mehrfach aufgefordert, alle US-Regierungsdokumente zu vernichten. Auch mehrere große US-Nachrichtensender werteten die Festnahme des Wikileaks-Gründers als Erfolg. "Endlich ist die Verbrecherjagd beendet", meldete der Nachrichtensender NBC.
Doch nicht nur der Wikileaksgründer selbst ist Opfer der Medien-Hatz. Nach Ansicht des einflussreichen US-Senators Joe Liebermann soll außerdem geprüft werden, ob auch Redakteure der "New York Times" auf die Anklagebank sollen. Schließlich, so Liebermann gegenüber dem US-Sender "Fox News", habe die "New York Times" Dokumente von WikiLeaks veröffentlicht. Damit habe sich die Redaktion zumindest wie ein schlechter US-Staatsbürger verhalten. Das amerikanische Justizministerium müsse jetzt entscheiden, ob die Zeitung mit ihren WikiLeaks-Veröffentlichungen gegen das US-Spionagegesetz verstoßen und damit einen kriminellen Akt begangen habe.