Goldexperte und Buchautor Prof. Hans J. Bocker bescheinigt Silber eine glänzende Zukunft. 100$ pro Unze sind möglich. Einziger Nachteil: Man kann mit Silber schlecht fliehen. Interview mit MMnews.
In Sachen Silber hat Prof. Bocker nach eigenem Bekunden seine Meinung in letzter Zeit geändert. Silber könnte unter Umständen eine bessere Wertentwicklung aufweisen als Gold. Diese Meinung vertrat Bocker in einem Interview mit MMnews.
Hauptargument: „Alles Gold auf der Welt ist da, alles Silber der Welt ist weg“, so Bocker. Die großen Silbervorräte sind alle verbraucht.
Die gesamte Goldmenge der Welt wird mit 160000 Tonnen beziffert. Dies sei die Menge, welche die Menschheit in den letzten 10000 Jahren gefördert hätte. Dies entspreche zwei soliden Zweifamilienhäusern oder zwei Jumbo-Jets aus massiven Gold. – oder einem Würfel mit 19 Meter Kantenlänge.
Beim Silber sieht es dagegen ganz anders aus, so Bocker. Davon gebe es deutlich weniger. Die Zahlen schwanken zwischen einem Zehntel und einem Siebentel von dem was an Gold vorhanden sei.
Außerdem macht Bocker auf das Silber/Goldverhältnis aufmerksam, welches im Laufe der Jahrhunderte immer bei 1 zu 15 lag, das heißt für 15 Unzen Silber erhielt man eine Unze Gold. Im Augenblick liegt dieses Verhältnis jedoch bei 1 zu 57*. Dies würde bedeuten, wenn sich das Silber/Goldverhältnis wieder normalisieren würde, dass der Silberpreis sich etwa vervierfachen müsste. (*Stand Anfang November)
Vorausgesetzt, dass der Goldpreis bliebe wo er heute ist, bedeutet dies ein Kurspotential von Silber von zunächst rund 100$ pro Unze. Aber selbstverständlich dürfte auch der Goldpreis weiter steigen, so dass auch das Silber damit höher gehen könne.
Bocker weist auch darauf hin, dass Gold im Gegensatz zu Silber kein Industriemetall sei. Silber werde dagegen dringend in der Industrie gebraucht, insbesondere für die Zukunftstechnologie, und deshalb werde Silber weiter knapp bleiben. Silber wird verbraucht, so Bocker und derzeit kommen Minen kaum nach, den Bedarf zu decken.
Der einzige Nachteil des Silbers sei die geringe Wertdichte. Mit einem Kilo Gold kann man leicht über die Grenze flüchten, mit einer entsprechende Wertmenge an Silber wird das schon schwieriger, denn derzeit bedeutet dies, dass man mit 57 kg Silber abhauen müsste und das sei nicht leicht. Auch wenn man große Mengen Silber mit dem Auto transportieren würde, sei das schwierig, weil dann fast der Auspuff auf der Straße schleift, resümiert Bocker eigene Erfahrungen.
Prof. Hans J. Bocker im Gespräch mit Michael Mross