Allianz will europäische Staatsanleihen kaufen. Vorstandsvorsitzender Michael Diekmann ist optimistisch für das nächste Jahr. „Wir sind heute schon stark in Staatsanleihen investiert." Wichtig sei doch die Botschaft an die Regierungen, dass sie stabile, langfristige Investoren hätten.
Der Allianz-Konzern will im nächsten Jahr Staatsanleihen von Euro-Staaten kaufen; auch von denjenigen, die mit hohen Schulden zu kämpfen haben. Das kündigte Vorstandsvorsitzender Michael Diekmann in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Mittwochsausgabe) an. „Ja, das werden wir tun", sagte er. „Wir sind heute schon stark in Staatsanleihen investiert." Wichtig sei doch die Botschaft an die Regierungen, dass sie stabile, langfristige Investoren hätten. Die könnten aber auch schnell wieder abziehen, sollten die Haushaltssparmaßnehmen nicht konsequent umgesetzt werden. „Das waren die Warnhinweise aus 2009 und 2010", sagte der Allianz-Chef.
Derzeit hält der größte europäische Versicherungskonzern Staatsanleihen der überschuldeten Länder Portugal, Griechenland und Irland im Volumen von weniger als 4 Milliarden Euro oder weniger als 1 Prozent der gesamten Kapitalanlagen. „Das unterscheidet sich schon sehr von dem, worüber wir jetzt sprechen", sagte Diekmann, „nämlich den Kernmärkten Europas, Italien, Spanien, Frankreich und Deutschland."
Der Konzernchef gibt sich für die kurzfristige Zukunft der Allianz optimistisch: „Wir fangen das Jahr 2011 entspannt an." Das Risikoprofil habe sich vor allem durch den Verkauf der Dresdner Bank im vergangenen Jahr enorm verbessert. „Wir haben noch nie solch hohe Wachstumsraten in der Lebensversicherung gesehen", sagte er. „Und wir haben sehr hohe Mittelzuflüsse in der Vermögensverwaltung, das ist ein enormer Vertrauensbeweis."