Klaus Kleinfeld: Amerika bewundert den deutschen Aufschwung. Alcoa-Chef: Amerika wird die Wirtschaftskrise überwinden. USA haben großes Interesse an stabilem Euro.
Berlin. Nach Auffassung von Alcoa-Vorstandschef Klaus Kleinfeld
blicken die USA voller Bewunderung auf den deutschen Aufschwung.
In einem Interview mit der BILD-Zeitung (Donnerstagausgabe) sagte
der frühere Siemens-Chef: “Amerika bewundert den deutschen Aufschwung.
Es wird nicht nur bewundert, wie schnell und gut die Krise bewältigt
wurde, sondern auch, dass der soziale Friede nie gefährdet war
und die Arbeitslosigkeit kräftig runter geht. Gleichzeitig werden
neue Technologien und Innovationen weiter vorangetrieben.“ Die
Kanzlerin genieße deshalb in den USA einen sehr guten Ruf.
Gleichzeitig zeigte sich Kleinfeld überzeugt, dass Amerika die
anhaltende wirtschaftliche Schwäche überwinden werde. “Die USA
kämpfen mit der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten.
Das zeigt sich auch im innenpolitischen Kampf um die richtigen
Maßnahmen. Es gibt in dem Land aber eine enorme Erneuerungskraft
und Kampfeswillen. Deshalb glaube ich fest daran, dass die USA
die Krise überwinden werden“, so Kleinfeld gegenüber BILD.
Auf die Frage, ob die Euro-Krise eine Thema in den USA sei, sagte
Kleinfeld: “Ja, natürlich. Es gibt hier ein großes Interesse,
dass es eine stabile zweite Weltwährung neben dem Dollar gibt.
Man ist aber besorgt, ob die Sparprogramme der Euro-Länder wirklich
ausreichen.“ Es falle auf, dass die Diskussionen um den Euro
schon sehr lange andauerten. “Da fragt man sich, ob das alles
ausreicht, um die Währung zu retten? Oder ist bei einigen Ländern
immer noch nicht alles auf dem Tisch?“, so der Chef des weltweit
größten Aluminiumkonzerns.