Lebensversicherungen wegen geplanter Garantiezins-Senkung unter Druck. Debeka warnt vor negativen Folgen auf Riester-Verträge.
Nach Ansicht der Versicherungsbranche drohen infolge der geplanten neuen Regeln für
Lebensversicherungen negative Auswirkungen auf Riester-Rentenverträge. Allen voran
sieht die Debeka-Gruppe die Neuregelungen kritisch. Grund für die Skepsis sei der Plan
des Bundesfinanzministeriums, den von den Versicherern zugesagten Garantiezins für
Lebens- und Rentenversicherungen von 2,25 Prozent auf 1,75 Prozent zu senken. Um
die staatliche Förderung zu erhalten, müssten Riester-Rentner bei 1,75 Prozent Garantiezins
„unter Umständen mehr als 15 oder sogar 20 Jahre einzahlen“, sagt Roland
Weber, Debeka-Vorstand für Lebensversicherungen. Schon für einen 50-Jährigen könne
der Abschluss eines Vertrags damit schwierig werden und sich nicht mehr lohnen. Der
Grund: Der Gesetzgeber verlangt, dass der Sparer nach Renteneintritt mindestens
Leistungen in Höhe seiner eingezahlten Beiträge erhält. Da der Versicherte aber in den
ersten Jahren nach Vertragsabschluss vor allem die Kosten der Versicherung bezahlt,
dauert es mit niedrigeren Zinsen deutlich länger, bis die vom Staat vorgeschriebene
Summe angespart ist. Derzeit garantiert die Debeka einem Riester-Rentner eine Ablaufleistung
in Höhe seiner Beitragszahlungen, wenn er mit 55 den Vertrag abschließt.
Weber ist Mitglied der Deutschen Aktuar -ver einigung (DAV) der Versicherungs -
mathematiker. Die DAV empfiehlt, den Garantiezins auf zwei Prozent zu senken.