CDU-Politiker war CIA-Informant. Der Papierindustrielle und CDU-Wirtschaftspolitiker Klaus H. Scheufelen gab unter der Codebezeichnung CAEDGE C-120 Interna an die CIA weiter.
Jahrzehnte vor dem aktuellen FDP-Fall Helmut Metzner versorgte ein CDU-Mann die USRegierung
mit Insiderwissen über seine Partei. Aus kürzlich in Washington freigegebenen
Dokumenten geht hervor, dass der Papierindustrielle und CDU-Wirtschaftspolitiker
Klaus H. Scheufelen unter der Codebezeichnung CAEDGE C-120 Interna an die CIA weitergab.
Scheufelen, der 2008 starb, hatte nach dem Krieg als Raketeningenieur unter
Wernher von Braun in den USA gearbeitet. Um die Jahreswende 1956/57 ließ er sich
von der CIA anwerben. Ein Jahr später rückte er zum Vorsitzenden des CDU-Landesverbands
Nord-Württemberg und zum Mitglied des Bundesvorstands auf. Ab Dezember
1963 hatte er außerdem den Vorsitz im Wirtschaftsrat der Partei inne. Die CIA betrachtete
Scheufelen als „einflussreichen Industriellen und Drahtzieher hinter den Kulissen“
sowie als „ausgezeichnete Informationsquelle über die politischen Pläne der CDU“.
Sein Führungsoffizier gedachte, ihn zur Einflussnahme auf andere „politische Figuren“
und die von Scheufelen über Strohmänner kontrollierten Zeitungen, darunter den Berliner
„Kurier“, zur verdeckten Propaganda zu nutzen. Dass sich der Multimillionär Scheufelen
für seine Dienste in bar bezahlen ließ, ist unwahrscheinlich. Dokumenten zufolge
hätte Scheufelen gern gesehen, dass ihm die CIA bei der Beschaffung von US-Werbeaufträgen
für seine Zeitungen behilflich gewesen wäre. Auch Gattin Rita äußerte Bitten:
Für ihre neue elektrische Waschmaschine wünschte sie sich