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2011 – ein neues Krisenjahr

Wenn auch die Krise in der Eurozone derzeit „akuter“ ist, sollte man andere Weltregionen nicht außer Acht lassen. Da ist einmal Japan mit seiner Extremst-Staatsverschuldung. - Und die beiden Schuldenbomben im Westen: USA und Großbritannien. Beide haben in den letzten Jahrzehnten ihre Industrie abgebaut und auf Kredit aus dem Ausland konsumiert.

 

von Walter K. Eichelburg

Raus aus Euro, Dollar und anderen PIG-Währungen

Der letzte Marktkommentar war ein Jahresrückblick 2010. Der Untertitel war: „Gerade noch überlebt“. Das stimmt, denn im Mai 2010 wäre der Euro wegen der Griechenland-Pleite fast zusammengekracht. Im November 2010 war es wieder einmal soweit, dieses mal mit der Irland-Pleite. In beiden Fällen hat man hektisch „Rettungspflaster“ aufgeklebt, also für die irischen und griechischen Schulden „garantiert“, damit sich der Bondmarkt wieder „beruhigt“. In beiden Fällen war man von einem Zusammenbruch des Euro und der Banken in der Eurozone nicht mehr weit entfernt.

2011, es geht so weiter:

Hinter Griechenland und Irland warten weitere PIIGS-Staaten der Eurozone auf ihren Untergang. Da ist einmal das überschuldete und sehr strukturschwache Portugal. Dieses wird man vermutlich noch retten können, wenn es Anfang dieses Jahres drankommt.

Dahinter wartet aber das viel größere Spanien, mit einer zusammengebrochenen Immobilienblase und auch recht strukturschwach. Bei Spanien wird man eine Rettbarkeit durch die anderen Eurostaaten und speziell durch Deutschland kaum mehr glauben. Dahinter warten dann noch Italien, eine Staatsschuldenbombe der Sonderklasse, das zerfallende Belgien und dann Frankreich. Spätestens wenn die Ansteckung Italien oder Frankreich erreicht, ist es mit dem Euro ohnehin vorbei, denn diese Staaten sind wegen ihrer Größe unrettbar. Dorthin werden wir vermutlich noch im 1. Halbjahr 2011 kommen – zum Ende des Euro durch Panik-Abverkauf, dann zur Einführung neuer, nationaler Währungen und schließlich zum Zerfall der EU.

Anderswo sieht es nicht besser aus:

Wenn auch die Krise in der Eurozone derzeit „akuter“ ist, sollte man andere Weltregionen nicht außer Acht lassen. Da ist einmal Japan mit seiner Extremst-Staatsverschuldung. Dann China mit seiner gigantischen Immobilien- und Infrastrukturblase. Etwa 65 Millionen Wohnungen stehen leer. Ein Großteil der Kredite der Banken ist faul. Aber beide Staaten sind Nettoexporteure und im Ausland kaum verschuldet.

Dann zu den beiden Schuldenbomben im Westen: den „imperialen“ Staaten USA und Großbritannien. Beide haben in den letzten Jahrzehnten ihre Industrie abgebaut und auf Kredit aus dem Ausland konsumiert. Beide haben zusammengebrochene Immobilienblasen und drucken massiv Geld. Deren Probleme wurden durch die Eurokrisen der letzten Monaten etwas aus dem Blickfeld gedrängt, sind aber immer noch da. Mit einer Flucht aus deren Währungen und dem Zusammenbruch in 2011 ist zu rechnen. John Williams warnt vor bald einsetzender Hyperinflation in den USA.

Gold & Silber:

Diese Rettungsboote vor den untergehenden Papiergeldsystemen haben in 2010 fast alle anderen Asset-Klassen überholt. Gold stieg in Euro um 37,7 Prozent, Silber sogar um 93.9 Prozent. Die Verlierer bei einer realen Jahres-Preissteigerungsrate von 10 Prozent oder mehr waren alle Anlagen bei Banken oder in Lebensversicherungen. Dort sind die Zinsen real massiv negativ. Das zeigt sich jetzt darin, dass Lebensversicherungen in größerem Stil aufgelöst werden. Das Geld geht in Gold/Silber, Hausrenovierungen und so weiter. In manchen Städten wie München gibt es regelrechte Immobilien-Booms, speziell im Hochpreissegment. Ein großer Teil der Käufer sind reiche Euro-Flüchtlinge, die sehr oft bar bezahlen. Ebenso sind Agrarland und Wald sehr gefragt, 85 Prozent aller Käufe in Deutschland erfolgen von Investoren, nicht Landwirten – Euro-Flucht.

Es gibt verschiedene Meldungen, dass jetzt das Big Money in Gold und auch Silber geht. Daher dürften deren Preise bald wieder ausbrechen, dann tritt Panik auf. Dann gibt es eine weltweite Währungskrise, die Zinsen auf Bankgeld und Bonds müssen massiv steigen – wie immer. Das alles ist noch in 2011 zu erwarten.

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