Um die Nachfolge von EZB-Chef Jean-Claude Trichet zeichnet sich ein deutsch-italienischer Machtkampf ab. Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconis will Draghi als EZB-Boss.
Die Nachfolgediskussion in Sachen Chef-Posten der Europäischen Zentralbank spitzt sich zu. Nun erheben auch die Italiener Anspruch auf das oberste Führungsamt der Geldhüter in Frankfurt. Bei dem Streit, wer Nachfolger von EZB-Chef Jean-Claude Trichet wird, zeichnet sich ein deutsch-italienischer Machtkampf ab.
Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconis sagte am Mittwoch bei einem Besuch in Berlin auf die Frage, ob er offiziell seinen Notenbankchef Mario Draghi unterstütze, in der deutschen Übersetzung: "Ja, es ist klar, dass es für uns eine große Ehre sein würde, wenn die europäische Auswahl auch wirklich den Notenbankgouverneur Italiens bestimmen würde." Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nahm auf der gleichen Pressekonferenz zu dem Thema nicht Stellung. Trichet wird im Oktober abgelöst. Als Nachfolger gilt Bundesbankchef Weber.