Wirtschaftsweiser Feld fordert Volksabstimmung zu Euro-Rettung. „Wenn über eine Ausweitung des 750-Milliarden-Rettungsschirms für überschuldete Euro-Staaten gesprochen wird, dann sollte über eine so wichtige Frage in der EU das Volk abstimmen".
Der designierte Wirtschaftsweise Lars Feld hat eine Volksbefragung für den Fall einer Aufstockung des Euro-Rettungsschirms gefordert. „Wenn über eine Ausweitung des 750-Milliarden-Rettungsschirms für überschuldete Euro-Staaten gesprochen wird, dann sollte über eine so wichtige Frage in der EU das Volk abstimmen", sagte Feld der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ Donnerstagausgabe ).
Er plädiere generell für mehr direkte Demokratie. Eine Erhöhung des tatsächlichen Ausleihevolumens des Rettungsfonds EFSF würde Deutschland, das für einen großen Teil der Kredite bürgt, faktisch mehr Kosten und Risiken bringen. „Eine Ausweitung des Schirms ins Unendliche würde einen echten Bruch der No-bail-Out-Klausel im EU-Vertrag bedeuten", warnt der Finanzwissenschaftler von der Universität Freiburg.
Die „No bail out"-Klausel schließt eine Haftung für fremde Staatsschulden im Euro-Raum eigentlich aus. Statt eines dauerhaften Schutzschirms müsste es Umschuldungen für die angeschlagenen Peripherie-Staaten wie Griechenland und Irland geben, sagte Feld. Er zweifele daran, dass Griechenland seine Schulden jemals zurückzahlen könne.