Abschaltung des Mobilfunknetzes in Ägypten: Amnesty kritisiert Vodafone scharf. „Die Abschaltung ist nicht nur ein Betrug an den Kunden, sondern entlarvt auch eine schockierende Geringschätzung der Meinungsfreiheit von einem der weltweit führenden Telekommunikations-Unternehmen“.
Das britische Telekommunikations-Unternehmen Vodafone gerät angesichts der teilweisen Abschaltung des Mobilfunknetzes in Ägypten zunehmend unter Druck. „Vodafones Breitwilligkeit das eigene Netz abzuschalten ist einfach unglaublich“, sagte der Generalsekretär von Amnesty International, Salil Shetty, im Gespräch mit dem Handelsblatt. „Die Abschaltung ist nicht nur ein Betrug an den Kunden, sondern entlarvt auch eine schockierende Geringschätzung der Meinungsfreiheit von einem der weltweit führenden Telekommunikations-Unternehmen“, sagte Shetty.
Vodafone habe der ägyptischen Regierung und ihrem Unterdrückungsapparat damit direkt in die Hände gespielt, fügte der Chef von Amnesty International hinzu. Am Freitag hatte das britische Telekommunikationsunternehmen erklärt, die ägyptische Regierung habe die Einstellung der Mobilfunkdienste in „ausgewählten Gebieten“ angeordnet. Mit über 25 Millionen Kunden ist Vodafone einer der größten Mobilfunkanbieter in Ägypten.