Auf der ganzen Welt brodelt es. Neben der Unzufriedenheit mit regionalen Despoten ist der Auslöser vor allem steigende Lebensmittelpreise – verursacht durch die Gelddruckorgien der Fed.
von Michael Mross
Die Auswirkungen der Geldpolitik der Fed sind weitreichend diskutiert worden. Es gilt als sicher, dass ein Großteil aus der Dollarpresse in Washington sofort in die Rohstoffe fließen. Doch es sind nicht nur Edelmetalle und Energie, die nach oben schießen. Auch die Lebensmittelpreise sind in den letzten 12 Monaten explodiert. Der Getreideindex (Weizen, Mais, Sojabohnen) hat sich allein seit Juli 2010 fast verdoppelt. Auch andere börsengehandelte Nahrungsmittel (z.B. Kokosnüsse) explodieren.
Die Folgen sind für die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung dramatisch. Das Geld reicht nicht mehr um satt zu werden. Es gibt keine Ersparnisse oder Reserven, um gestiegene Preise auszugleichen. Folge: Die Menschen gehen auf die Strasse. Ein leerer Magen macht aggressiv.
Ägypten ist weltweit der größte Weizenimporteur. Die Brotpreise haben sich im letzten Jahr fast verdreifacht. Trotz staatlicher Subventionsmaßnahmen können die Menschen immer weniger Nahrung für ihr Geld kaufen – wenn wundert es da, dass es zu Revolten kommt?
Hat Bernanke dies zumindest teilweise zu verantworten? Rohstoffe werden in Dollar bezahlt. Und Dollars produziert der Fed seit zwei Jahren im Überfluss. Die Folge: Schwellenländer und Dritte Welt leiden an starker Inflation, weil insbesondere Nahrungsmittel gegen Dollar importiert werden müssen.
Der CRB-Food-Index zeigt für das letzte Jahr eine Steigerung von fast 40%. Andere Rohstoffe sind im letzten Jahr um 23% gestiegen. Zuviel für die Armen der Ärmsten. Sie können das nicht mehr bezahlen. Und deshalb gehen sie auf die Straße.
Die Geschehnisse im Mittleren Osten und Nordafrika sind erst der Anfang. Wenn die Preise nicht sinken, wird der Virus auch auf Asien und Südamerika überspringen. Politiker in China, Indien, Thailand aber auch in Südamerika sind bereits im Alarmzustand. Doch was können sie tun?
Wenn steigende Nahrungsmittelpreise der Auslöser von Unruhen sind, dann trägt die Geldpolitik der Fed zumindest eine Mitschuld. Und da derzeit kein Ende des Gelddruckens in Washington in Sicht ist, könnten sich die Unruhen global weiter zuspitzen.
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